Graffiti auf Kunstwerk Ruf nach Überwachungskameras für Issum

Issum · Unbekannte haben das neue Fassadengemälde am Platz an de Pomp mit einem Graffiti besprüht. Nun fordern einige Bürger eine Überwachung mit Kameras.

 Nachdem illegale Graffitis im Ortskern gesprüht wurden, wird der Ruf nach Überwachungskameras laut.

Nachdem illegale Graffitis im Ortskern gesprüht wurden, wird der Ruf nach Überwachungskameras laut.

Foto: dpa/Arno Burgi

Nachdem in der Nacht zu Sonntag die künstlerisch gestaltete Fassade auf Issums Platz An de Pomp mit einem illegalen Graffiti besprüht wurde, äußert sich nun Bürgermeister Clemens Brüx. „Ich bin genauso geschockt wie viele andere. Das Gemälde ist noch nicht einmal freigegeben und schon beschmiert“, sagt der Bürgermeister. Auf der Issumer Facebook-Seite wird seit dem Vorfall laut über eine Videoüberwachung nachgedacht. Dabei ist es kaum ein Jahr her, dass darüber in der Politik lebhaft diskutiert wurde. Die SPD hatte dazu einen Antrag eingereicht, nachdem es in der Vergangenheit immer wieder zu Vandalismus im Rathauspark gekommen war. Auch am vergangenen Wochenende blieb der Rathauspark nicht verschont. Blumen waren aus den Kübeln gerissen worden, die laut Rolf Oymann vom Ordnungsamt Issum aber wieder eingepflanzt werden konnten.

Eine Videoüberwachung wurde damals übrigens abgelehnt. „Nicht zulässig“, erklärt Bürgermeister Brüx. Susanne Hackstein von der Gemeinde Issum hatte bei der Landesbeauftragten für Datenschutz NRW nachgefragt. Dem Wunsch nach Videoüberwachung stehe das Recht der Bürger auf informelle Selbstbestimmung gegenüber, also sich überall aufhalten zu dürfen, ohne dass auf ihnen der Generalverdacht liege, sie könnten Vandalismus betreiben.

Auch die Schule war Opfer der Graffiti-Sprüher geworden. Wie man dem in Zukunft entgehen will, konnte Brüx noch nicht sagen. „Es gehen viele Gedanken hin und her“, sagt er. Zum Vorwurf, es werde zu wenig für die Jugend getan (auf dem Gemälde wurde der Satz „Und was ist mit der Issumer Jugend!“ gesprüht), sagt Brüx, dass er das nicht nachvollziehen könne. Die Issumer Politik mache sehr viel für die Jugendlichen.

Auch der Heimat- und Verkehrsverein hat sich Gedanken gemacht. Sie hatten das Gemälde an der Fassade in Auftrag gegeben und mit einem Wettbewerb verbunden. Entschieden wurde, dass Künstlerin Marion Ruthardt das Gemälde „repariert“, auch gerne mit dem oder den Graffiti-Sprayern zusammen. Der Einweihung am Sonntag um 14 Uhr steht jedoch nichts im Weg.

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