Bürgermeister Brüx zur aktuellen Situation „Haushalt 2023 bleibt eine Wundertüte“

Issum · Die Gemeinde Issum muss 1,5 Millionen Euro Defizit hinnehmen. Noch kann die Kommune den Verlust ausgleichen. Eigentlich sind es sogar 3,8 Millionen Euro Minus, wenn man die coronabedingten Verluste miteinbezieht.

 Mittlerweile sind es nicht nur die Corona-Einbußen, die der Gemeinde Issum zusetzen. Energiekrise, Krieg, Inflation und gestörte Lieferketten sind weitere Kostentreiber.

Mittlerweile sind es nicht nur die Corona-Einbußen, die der Gemeinde Issum zusetzen. Energiekrise, Krieg, Inflation und gestörte Lieferketten sind weitere Kostentreiber.

Foto: Bianca Mokwa

Für die Haushaltsrede erhebt sich Issums Bürgermeister Clemens Brüx in der Ratssitzung. Sie fällt emotional-ernst aus. „Wenn es um die Finanzen geht, schlägt die Stunde der Wahrheit, und die Wahrheit ist nicht gerade erfreulich“, lauten seine ersten Worte. Er fasst die aktuelle Weltlage zusammen, die sich auch auf das Leben in der kleinen Kommune auswirkt: Russland-Ukraine-Krieg, Energiekrise, steigende Inflation, Unterbrechung weltweiter Lieferketten, Cyber-Attacken, Fachkräfte- und Personalmangel und Corona. Nicht zuletzt wegen dieser Ereignisse „bleibt der Haushalt 2023 meiner Einschätzung nach eine Wundertüte“, sagt Brüx. Jede Ausschreibung sei momentan spannend, Personaleinsatz und Material oft nicht planbar. Er macht aber auch eines deutlich: „Wir als gewählte Vertreter haben die Aufgabe, die Lebensqualität unserer Gemeinde mindestens zu erhalten“, sagte er als Anspruch für sich als Bürgermeister und in Richtung der Politiker im Rat. „Das ist nicht nur eine Verpflichtung, sondern ein selbst gestecktes Ziel.“ Die Zukunft malte er dabei nicht rosarot. „Gewisse Wohlstandsverluste müssen wir für eine gewisse Zeit hinnehmen.“ Verzicht könne man lernen. Im Fokus stehe nämlich die Solidarität, also in schweren Zeiten zusammenzustehen und einander zu unterstützen.