Negative Auswirkungen auf Natur und Umwelt Die dunkle Seite des Lichts

Issum · In einem Online-Vortrag für die Grünen in Issum berichtete Hobby-Astronom Michael Kunze über die Lichtverschmutzung und welche Auswirkungen sie auf den Menschen und die Umwelt hat.

 Solche eindrucksvollen Bilder vom Nachthimmel waren im Vortrag zu sehen.

Solche eindrucksvollen Bilder vom Nachthimmel waren im Vortrag zu sehen.

Foto: Michael Kunze

Was ist Lichtverschmutzung? Welche Auswirkungen hat sie auf die Tierwelt und unsere Gesundheit? Und was können wir und die Kommunen dagegen tun? Diese Fragen hat ein Online-Vortrag von Hobby-Astronom Michael Kunze auf Einladung des Issumer Ortsvereins und der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen beantwortet, an dem 25 Personen teilgenommen haben.

Mit eindrucksvollen Fotos aus der Umgebung, aber auch von den Kanaren und Hawaii machte Kunze den Unterschied zwischen einem Nachthimmel in unserer Region und von sogenannten Dunkelorten deutlich und vermittelte einen nachhaltigen Eindruck davon, was Lichtverschmutzung eigentlich ist: eine Aufhellung des Nachthimmels durch künstliche Lichtquellen. 80 Prozent des abends und nachts produzierten Lichts werde in den Himmel abgestrahlt, wo es nicht gebraucht wird, sondern negative Auswirkungen auf Natur und Umwelt habe.

Die zunehmende nächtliche Beleuchtung in unseren Städten und Gemeinden unterdrückt laut Kunze die Produktion des „Schlafhormons“ Melatonin, was zu Schlafstörungen führen kann und mit für die Entstehung von Brust- und Prostatakrebserkrankungen verantwortlich gemacht wird. Die künstlichen Lichtquellen stören zudem die Orientierung von nachtaktiven Vögeln und lenken Zugvögel von ihren gewohnten Routen ab. Die nächtliche Dauerbeleuchtung verändere das Sing- und Fortpflanzungsverhalten einiger Vogelarten, locke Insekten aus ihren natürlichen Lebensräumen und beeinflusse die Wachstumsphasen von Pflanzen. Und doch steige die Lichtverschmutzung pro Jahr um etwa drei Prozent.

Kunze erläuterte sinnvolle Alternativen, zum Beispiel nachts Lampen sparsam zu verwenden – insbesondere Außenbeleuchtung an Gebäuden und in Gärten. Auch Lampengehäuse einzusetzen, die unnötige Lichtemissionen vermeiden und das Licht dahin richten, wo es gebraucht wird, nämlich auf dem Boden, sei hilfreich. Auch der Einsatz insektenschonender Leuchtmittel – um die 3000 Kelvin –, der Einbau von Zeitschaltuhren und Bewegungsmeldern helfe dabei, Lichtverschmutzung zu reduzieren und die Umwelt zu schützen.

Wer einen Eindruck eines dunklen Nachthimmels mit Sternen, Planeten, Mond und Galaxien bekommen möchte, wird unter www.sky-in-motion.de fündig.

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