Dunkle Wolken über dem Musikhimmel. „Es nimmt gefährliche Maße an“, sagt Jakob Tissen, Vorsitzender des Trommlerkorps Rheinklänge Issum. Er spricht über die Situation der lokalen Musikvereine. Vielen hat Corona den Rest gegeben. Die Suche nach Musikgruppen, die Marschmusik spielen und den Kirmesumzug in Issum im Herbst begleiten, gestaltet sich mehr als schwierig. Dabei braucht ein langer Umzug mit vielen Gruppen einfach mehrere Musikkapellen. „Das lebt davon, dass eine die andere ablöst“, sagt Tissen zur langen Tradition. „Das Elektronikzeitalter“, nennt er als Problem, um Jugendliche von der Spielkonsole weg ans Instrument zu bekommen. Früher galt die Regel: „Wenn sie das Freien überstanden haben, bleiben sie bis ans Ende ihres Lebens“, sagt Tissen. Das bedeutet: Wenn das erste Verliebtsein, Freund oder Freundin, das mitmachen und die Musiker beim Verein bleiben, dann ist der eigentliche Härtetest geschafft. Denn Mitglied im Verein sein bedeutet auch, Zeit miteinander verbringen.