Täter flüchten Geldautomat der Sparkasse in Issum gesprengt

Update | Issum-Sevelen · Am frühen Montagmorgen wurden in Sevelen (Gemeinde Issum) Anwohner durch mehrere Explosionen geweckt. Zeugen sprechen von drei flüchtenden Männern. Die Höhe der Beute ist noch unklar. Das Sparkassengebäude ist erheblich zerstört.

Issum: Geldautomat der Sparkasse gesprengt
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Geldautomat der Sparkasse in Issum gesprengt

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Foto: Guido Schulmann

Nun hat es auch Sevelen erwischt. Automatensprenger hatten am frühen Montagmorgen ihr Unwesen getrieben. Ihr Ziel: der Sparkassenautomat an der Feldstraße. Zurück blieb ein Feld der Verwüstung. Zeugen hörten gegen vier Uhr morgens mehrere Explosionen, teilt Manuela Schmickler von der Polizeipressestelle des Kreises Kleve mit.

Durch die Wucht der Explosion wurde das Gebäude erheblich beschädigt. Zum Glück aber nicht das dahinterliegende Wohngebäude, so die Polizei. Ein Statiker wurde hinzugezogen, um herauszufinden, ob das Sparkassengebäude überhaupt begehbar ist. Deswegen konnten zur Höhe der Beute zunächst keine Angaben gemacht werden. Der Bereich der Sparkasse ist bis auf Weiteres gesperrt.

Zeugen haben drei dunkel gekleidete Männer gesehen, die nach der Tat mit einem hochmotorisierten Pkw in Richtung Oermten weggefahren sind, teilt die Polizei mit. Die Fahndung nach den Tätern wurde von der Polizei sofort eingeleitet. Die geht von einer großen Tätergruppe aus, die immer wieder in unterschiedlicher Zusammensetzung Automatensprengungen vornimmt. Das bedeute auch, dass, wenn man Täter festnimmt, damit nicht auch automatisch die ganze Bande zerschlagen wird, erklärt die Polizeipressesprecherin. Der Niederrhein ist immer wieder Ziel von Automatensprengern: Ende Juni 2021 traf es die Volksbank-Filiale in Lüllingen, Anfang August die Volksbank-Filiale in Pont, im September schlugen die Täter in Kevelaer zu. In Moers-Kapellen ist die Automatensprengung im Sparkassengebäude erst wenige Wochen her. Auch dort wurden mehrere dunkel gekleidete Männer am Tatort von Zeugen gesehen.

Die Feuerwehr der Gemeinde Issum war ebenfalls an dem frühmorgendlichen Einsatz in Sevelen beteiligt. Gegen 4.15 Uhr sind die Einsatzkräfte unter dem Stichwort Amtshilfe hinzugerufen worden. Die Aufgabe war es unter anderem, die Einsatzstelle auszuleuchten, damit die Polizei erste Spuren sichern konnte, erklärt Bernd Manders, Pressesprecher der Feuerwehr. Als die Einsatzkräfte ankamen, haben sie ein „wahnsinniges Trümmerfeld“ vorgefunden. Die Feuerwehr habe sich auch auf einen Löschangriff vorbereitet, mit Hilfe einer Wärmebildkamera wurde nach Glutnestern gesucht. Es waren aber keine Löscharbeiten nötig.

Seitens der Sparkasse gebe es ein klares Bekenntnis zum Standort Sevelen, sagt Thomas Loyen, Leiter der Kommunikation der Sparkasse Krefeld. Der Schrecken sitzt tief. „Das Vorgehen der Täter wird immer brutaler“, so Loyen. Auch er spricht von einem „Bild der Verwüstung“. Es werde Wochen dauern, bis die Filiale wieder betreibbar ist. Sinnvoll sei es auch, wieder einen Geldautomaten vor Ort anbieten zu können. Bisher gebe es keine anderen Überlegungen. Mit acht Millionen Nutzungen pro Jahr im Geschäftsbereich der Sparkasse Krefeld seien die 126 Geldautomaten ein wichtiges Serviceinstrument. Es gebe bereits zahlreiche Schutzmaßnahmen, aber er gehe davon aus, dass die Investitionsmaßnahmen in die Sicherheit noch weiter steigen werden, so Loyen. Vorübergehend wird donnerstags von 16.20 bis 17.20 Uhr auf dem Parkplatz an der Feldstraße die mobile Filiale der Sparkasse Krefeld (Sparkassenbus) stehen.

(ldi/bimo)
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