Issum Issum: Erste Lösungen für Bus-Ärger

Issum · Gemeindeverwaltung und Busunternehmen Niag nehmen Stellung. Auch die Eltern sind gefordert.

Issum: Issum: Erste Lösungen für Bus-Ärger
Foto: Seybert Gerhard

Seit der Talkrunde im Issumer Jugendheim, in der Kinder ihrem Ärger über zu volle Busse und andere Probleme auf der Fahrt zur Schule Luft machen konnten, hat sich einiges getan.

Biggi Saebisch von der Issumer Jugendbegegnungsstätte spricht von fünf Briefen, die an die Eltern von Bus-Störenfrieden gegangen sind. Darin wurden die Eltern über das Verhalten ihrer Kinder informiert. In der Talkrunde wurde deutlich, dass gerade jüngere Kinder von älteren geärgert oder auch auf den Kopf geschlagen wurden. "Dass wir die Briefe geschrieben haben, hat dazu geführt, dass einige Jugendliche mehr aufpassen, was sie im Bus tun", sagt Saebisch. Seitdem habe es keine gemeldeten Fälle mehr gegeben. "Wer im Bus Mist baut, der wird auch gesehen. Die Briefe sind ein Kontrollinstrument."

In der Talkrunde ging es auch im Fehlverhalten von Busfahrern. Zwei neue Fälle wurden von Kindern noch gemeldet, in denen sich Busfahrer in ihren Augen nicht korrekt verhalten hätten. Es gab einen Busfahrer, der wegen eines Umwegs oder einer Sperrung nicht bis zur Endhaltestelle gefahren sei, lautet der eine Vorwurf, der auch der Niag gemeldet wurde. Per Satellit konnte die Fahrstrecke ausgewertet werden. Es gab aber keine Abweichung von der vorgegebenen Strecke, erklärt Tobias Jakubowski, Niag-Fachbereichsleiter. In einem anderen Fall soll der Fahrer auf der Fahrt nach Aldekerk angehalten haben und gefordert haben, dass es ruhiger im Bus wird, sonst fahre er nicht weiter. "Wir haben den Fall geprüft", sagt Jakubowski. Die Fahrer würden regelmäßig im Umgang mit Kunden geschult. Man habe den Fahrer darauf hingewiesen, dass es sich in dem Fall um Kinder handelte und auch mal lauter werden könne.

"Sobald was bekannt wird, melden wir das der Niag", sagt Susanne Hackstein von der Gemeinde Issum. Um einen Vorfall zu melden, ist es notwendig, die Linie, Uhrzeit, die Richtung und die Wagennummer zu nennen. Saebisch spricht die Idee von Namensschildern an, damit man die Fahrer benennen kann. "Laut Datenschutzverordnung ist das ohne Einstimmung des Fahrers nicht möglich", sagt der Niag-Fachbereichsleiter dazu. Außerdem sei anhand der Wagennummer jeder Fahrer eindeutig identifizierbar. Die Wagennummer ist innen und außen am Bus angebracht.

Für weitere Entzerrung könnte der Einsatz von mehr Bussen in der Zeit vor und nach der Schule sorgen. Aktuell laufe noch eine Anfrage, in der es um den Einsatz eines zusätzlichen Busses der Linie 31 Issum-Aldekerk geht, sagt Susanne Hackstein von der Gemeinde Issum.

Mit den steigenden Außentemperaturen steigt auch die Möglichkeit auf hitzefrei. In jedem Jahr stellt sich dann die Frage nach zusätzlichen Bussen, wenn die Schüler früher als sonst unterrichtsfrei haben. "Wir versuchen, zu ergänzen, wenn eine Schule uns hitzefrei meldet", sagt Jakubowski von der Niag. Aber da es sich um keine Schulbusse im eigentlichen Sinne handelt, sei das schwierig. "Im Linienverkehr ist das fast nicht abzubilden", sagt Jakubowski über die Möglichkeit kurzfristig zusätzliche Busse zu ordern.

(RP)
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