Deutsch-französische Freundschaft Ein Stück Issum in Frankreich

Issum/ Courdemanche · 734 Kilometer trennen die deutsche und französische Partnergemeinden voneinander. Nun stand für die Issumer ein Besuch in Courdemanche an. Seit mehr als 60 Jahren wird die besondere Freundschaft gepflegt.

Für ein Gruppenbild kamen die Teilnehmer des Treffens Issum-Courdemanche in Frankreich zusammen. Die deutsch-französische Freundschaft besteht seit mehr als 60 Jahren.

Für ein Gruppenbild kamen die Teilnehmer des Treffens Issum-Courdemanche in Frankreich zusammen. Die deutsch-französische Freundschaft besteht seit mehr als 60 Jahren.

Foto: Fanny Herpin

Freundschaft kennt bekanntlich keine Grenzen und genauso gilt: kleine Geschenke erhalten die Freundschaft. In diesem Fall geht es um das Gastgeschenk der Busreisegruppe, die von Issum nach Courdemanche fuhr und ein Ortschild aus Issum im Gepäck hatte. Das ging an Bertrand Boucier, den Vorsitzende des Foyer Rural de Courdemanche.

734 Kilometer trennen die deutsche und französische Partnergemeinden voneinander. Das ist schon eine stramme Bus-Tagesreise, jedoch auch auf diese Entfernung bleibt das Band der deutsch-französischen Freundschaft seit mehr als 60 Jahren fest verknüpft.

Exakt seit 1959 besteht der Austausch, der auf eine Initiative von Roger Salinas auf französischer Seite zurückgeht. Auf deutscher Seite konnte der spätere NRW-Landwirtschaftsminister Gustav Niermann die Issumer Landjugend für das europäische Friedensprojekt gewinnen. „Es folgten im jährlichen Wechsel gegenseitige Besuche aus allen Generationen, die die Freundschaft bis heute festigen“, erklärt Heinrich Hacks, stellvertretender Vorsitzender des Vereins auf deutscher Seite. Und so funktionieren die gegenseitigen Besuche: Die Gäste werden jeweils für die wenigen Tage in Privathaushalten untergebracht.

Zum 60-jährigen Bestehen der Freundschaft waren die Franzosen bereits in 2019 in Issum. Der Gegenbesuch von deutscher Seite anlässlich dieses runden Geburtstags musste pandemiebedingt allerdings auf dieses Jahr verschoben werden. In Courdemanche empfingen Bürgermeister Francis Boussion und Eric Martineau, Mitglied der französischen Nationalversammlung und weitere Politiker die 43-köpfige Reisegruppe aus Issum. Während des Festaktes wurde immer wieder der Austausch beider Ortschaften gewürdigt. Bertrand Bourcier, Vorsitzender des Foy Rural de Courdemanche, erhielt von Carsten Vosseler, Vorsitzender des Issumer Partnerschaftsvereins, als Gastgeschenk ein Issumer Ortsschild, auf dessen Rückseite alle Aktiven dieses Jahres ihre Namen hinterlassen haben.

Zum würdigen Abschluss des offiziellen Teils sangen alle Festgäste textsicher beide Nationalhymnen. Carsten Vosseler: „Ich finde es bemerkenswert, dass die lebendige Verbundenheit inzwischen in den nächsten Generationen weiterlebt. Mit Friedhelm Berns und Helmut Hartmann waren dieses Mal Teilnehmer aus den 1960er Jahren dabei. Wir hatten aber auch elf Kinder im Alter von drei bis acht Jahren im Bus, wodurch wir sagen können, dass die deutsch-französische Freundschaft mittlerweile bis in die fünfte Generation aufrecht erhalten bleibt.“

Selbstverständlich hatten die Franzosen für ihre Gäste ein üppiges Programm zusammengestellt. Dazu gehörte der Besuch eines landwirtschaftlichen Betriebs, das Konzert des Musikvereins in der Kirche, und als Überraschungs-Zugabe „99 Luftballons“ von Nena. Nach dem Abend mit vielen Geschichten und Gesprächen im „Salle des fêtes“ führte der Ausflug am nächsten Tag an die Loire, Picknick und Weinkeller-Besichtigung eingeschlossen. Zum Abschluss gab es noch einmal eine Filmcollage mit Ausschnitten aus allen Jahren der gemeinsamen Freunschaft.

 Dieses Schild bleibt als Andenken bei den französischen Freunden.    Foto: Fanny Herpin

Dieses Schild bleibt als Andenken bei den französischen Freunden. Foto: Fanny Herpin

Foto: Fanny Herpin

Zum Pfingstwochenende im Mai 2024 können die Issumer sich für die tolle Gastfreundschaft revanchieren: Dann steht nämlich rechnerisch das 65-jährige Bestehen auf dem Kalender. Derzeit können sich die Freunde in Frankreich der Aufgabe widmen, einen würdigen Platz für das Ortsschild aus dem Bierbrauerdorf zu finden.

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