Politik ist sich einig Issum braucht einen neuen Kindergarten

Issum · Es wurde nicht lange herumdiskutiert. Die Sachlage war klar: Wenn in Issum alles so bleibt wie es ist, gibt es bald zu wenig Kindergartenplätze. Sascha Kujath, Fraktionsvorsitzender der SPD Issum, begann den Einstieg in den Meinungsaustausch mit „Und täglich grüßt das Murmeltier“.

Denn das Thema Kindergartenplätze hat im Jugendausschuss seit Jahren eine Dauerkarte.

Immer ging es um die bange Frage: Werden die vorhandenen Kindergartenplätze in der Gemeinde Issum reichen? Eltern haben einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz bei Kindern ab drei Jahren. Aktuell könne die Versorgung aller Kinder über drei Jahre nur durch Überbelegung in fast allen Kindertageseinrichtungen erfolgen, heißt es in der Vorlage zum Ausschuss und dem Bedarfsplan den der Kreis Kleve herausgibt. Die Issumer Politiker bezeichnen den Bedarfsplan allerdings als absolut unzureichend. „Es ist nur ein Lagebericht“, sagt Thomas Pieper von der FDP. Es werde zwar die Ist-Situation dargestellt, es mangele allerdings an einer Prognose für die Zukunft. Von Seiten der SPD kommt die Anregung, ob die Issumer Verwaltung nicht eine eigene Statistik aufstellen könne, die eine Entwicklung in die Zukunft zeige. Kerstin Theysen von der Gemeinde Issum antwortete, dass an den Kreis Kleve alle Zahlen gehen, die der Gemeinde vorliegen, mehr gebe es nicht. „Familienplanung können wir nicht vorhersagen“, sagte Theysen.

Sicher ist, bei der derzeitigen Situation kann es nicht bleiben. „Aufgrund der Entwicklung der Einwohnerzahlen und der Ausweisung weiterer Baugebiete entsteht ab dem Kindergartenjahr 2020/2021 Bedarf an weiteren Betreuungsplätzen in beiden Ortsteilen“, heißt es von Seiten der Verwaltung. Eine Lösung ist gefunden. Für den Ortsteil Issum hätte die Lebenshilfe Gelderland, gegebenenfalls auch der AwoKreisverband Kleve ihre Bereitschaft zum Bau einer weiteren Einrichtung angezeigt. Die Awohätte Interesse bekundet, für das Kindergartenjahr 2020/2021 eine zusätzliche Gruppe an den Sevelener Kindergarten Oss Hött anzubauen. Die Information habe man vom Kreis Kleve, sagt Issums Bürgermeister Clemens Brüx. Er betonte, dass Issum kein eigenes Jugendamt hat sondern dem Kreis Kleve untersteht.

Gerd Stenmans, Fraktionsvorsitzender der CDU, machte darauf aufmerksam, dass es in Issum bereits vier, in Sevelen bisher nur zwei Kindergärten gebe. Das Grundstück, auf dem der neue Kindergarten gebaut werden könnte, ist der Bolzplatz auf der Pappelstraße im Ortsteil Issum. Stenmans merkte an, dass bereits jetzt schon viele Sevelener ihre Kinder nach Issum zum Kindergarten fahren müssten, aufgrund der knappen Plätze habe er sogar von Eltern gehört, die ihre Kinder nach Nieukerk fahren. Er stellte die Frage in den Raum, ob nicht ein Kindergarten in Sevelen angebracht wäre.

Die Gespräche der Verwaltung mit den möglichen Trägern des neuen Kindergartens über einen Neubau in Issum laufen aktuell. „Hier ist die weitere Entwicklung abzuwarten“, lautet passend der Schlusssatz der Vorlage.

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