Kunst im Altbierdorf Heimatverein Issum sucht Bilder von Reinhard Maria Bongartz
Issum · Dem 1994 verstorbenen Künstler soll eine Ausstellung gewidmet werden. Im Restaurant „Linnewäwer“ ist ein Erinnerungszimmer geplant. Damit soll die Hemmschwelle genommen werden, Kunst zu besichtigen.
Der Issumer Heimat- und Verkehrsverein lädt aktuell zu einem besonderen Schaufensterbummel durch den Ort ein. Im Ladenlokal auf der Kapellener Straße 21 (ganz früher Bestattungen und Tischlerei Hanings) sind einige Werke vom Künstler Reinhard Maria Bongartz ausgestellt. Das soll nur ein kleiner Vorgeschmack sein. Denn geplant ist eine Dauerausstellung im Issumer Restaurant „Linnewäwer“. Die Idee für das Erinnerungszimmer sei ganz einfach, erklärt Bernhard Greitemeier, Vorsitzender vom Heimat- und Verkehrsverein. So habe er mal herumgefragt, wann der ein oder andere zuletzt im Museum, vielleicht auch im Issumer His-Törchen war. Das Echo war verhalten. Anders als auf die Frage: Wann sein Gegenüber denn das letzte Mal in der Gastronomie war. So entstand die Idee, die Hemmschwelle, um Kunst zu begegnen, möglichst niedrig anzusetzen und so möglichst viele Menschen zu erreichen. Das soll nun mit dem Erinnerungszimmer für Reinhard Maria Bongartz im Restaurant „Linnewäwer“ auf der Gelderner Straße in Issum erreicht werden. Auch wenn Besitzer Athanasios „Onassis“ Tsitsioulas angekündigt hat aus Altersgründen demnächst aufzuhören, so soll das Erinnerungszimmer bei einem möglichen Verkauf des Restaurants erhalten bleiben, so Helmut Schalles vom Heimat- und Verkehrsverein.Warum die Wahl ausgerechnet auf Reinhard Maria Bongartz für das Erinnerungszimmer fiel, ist schnell erklärt. Der Künstler lebte viele Jahre in Issum, in seinen Werken finden sich zahlreiche Issumer Motive. Greitemeier vom Heimat- und Verkehrsverein geht davon aus, dass auch viele ältere Issumer Bürger noch einen echten Bongartz zu Hause haben. Motive sind unter anderem die katholische St. Nikolauskirche in allen möglichen Perspektiven, das Gebiet um die Herrlichkeit mit der alten Burg, in der heute unter anderem der Ratssaal ist, und typisch niederrheinische Landschaften mit Kopfweiden. Aber eben nicht nur. Aktuell ist auch ein Ölgemälde im Ladenlokal auf der Kapellener Straße ausgestellt, das Fischer am Rhein zeigt, außerdem reicht die Palette von feinen Zeichnungen bis zum Schwarz-Weiß-Druck. Er sei überzeugt, dass die Ausstellung die Vielfalt des Issumer Künstlers zeigen wird, sagt Greitemeier. Dafür werden noch Werke gesucht, die Besitzer dafür zur Verfügung stellen. Melden können sie sich per Mail an info@hvvissum.de. Bilder können als Schenkung oder als Leihgabe an den Heimat- und Verkehrsverein weitergegeben werden. Nach der Sichtung der eingegangenen Stücke werde eine Auswahl getroffen und die Ausstellung vorbereitet, so der Vorsitzende des Vereins. „Den Blick schärfen, was Menschen so schaffen können“, erhofft sich Greitemeier. Und: „Dass auch lebhafter über die Kunst gesprochen wird, denn es ist ein Künstler aus dem Ort.“
Einige von Bongartz Kunstwerken sind unrückbar mit Issum verbunden. Das sind seine Skulpturen: die Frauen am Platz An de Pomp, der Ausrufer und der Leinenweber.