Sammelaktion für die Ukraine Bei Diebels gibt es Biermarken gegen Sachspenden
Issum · Am Samstag, 10. Dezember, können in Issum Hilfsgüter abgegeben werden. Gesucht werden vor allem dicke Jacken, Nahrungsmittel, aber auch Tierfutter und Rollatoren. Als kleiner Dank ist vor Ort für Getränke gesorgt.
Die Bilder in den Nachrichten, die Fotos in den Zeitungen über das, was da gerade in der Ukraine passiert, lassen Angelika Weynert nicht los. „Ich würde am liebsten sofort hinfahren und helfen“, sagt die Kapellenerin. Sie hat viel Kontakt zu Menschen, die aus dem Kriegsgebiet geflüchtet sind und nun am Niederrhein ein neues Zuhause gefunden haben. In der Garage der Weynerts stapeln sich Möbelstücke, Schuhe und warme Kleidung. Einiges davon soll demnächst in einen großen Lkw gepackt werden. Gemeinsam mit einem Bekannten will sich ihr Mann Martin dann auf den Weg machen an die polnisch-ukrainische Grenze und die Sachen dort abgeben, wo sie gebraucht werden.
Damit der Lastwagen möglichst voll wird, gibt es eine Sammlung für die Ukraine, die am Samstag, 10. Dezember, vor Diebels Live in Issum stattfindet. Thomas Engelsiepen von „Wir sind Diebels“ ist stolz auf den Mitarbeiter, der sich selber auf den Weg machen wird. Wer Sachen in der Zeit von 11 bis 18 Uhr am Besucherzentrum an der Brauerei abgibt, geht nicht mit leeren Händen nach Hause. „Für jede Spende gibt es drei Biermarken“, sagt Engelsiepen. Die können sofort eingelöst werden. „Für Getränke ist gesorgt.“
Mitbringen sollen diejenigen, die etwas Sinnvolles spenden möchten, vor allem warme Kleidung. Treckingschuhe und Turnschuhe ab Größe 40 werden benötigt, Decken, Schlafsäcke, Zelte und Isomatten. Hygieneartikel aller Art, auch Windeln, Verbandsmaterial, Krücken und Rollatoren werden gebraucht. „Nicht nur für die älteren Menschen, sondern auch für die Verletzten“, erklärt Angelika Weynert. Da sind sie wieder, die Bilder vom Krieg.
Sie denkt aber auch an die, die sich am wenigsten wehren können, die Kinder. „Plüschtiere kann man immer noch in die Lücken stopfen“, sagt sie. Sie hofft, so wenigstens ein bisschen Weihnachtsfreude rüberbringen zu können in dieser schrecklichen Zeit an diesem schrecklichen Ort.
Unterstützung gibt es auch von den Montessori-Kindergärten in Geldern und Moers, der Grundschule und dem Kindergarten in Kapellen und der Grundschule in Walbeck. Die Kinder sammeln Süßigkeiten für die Kinder in der Ukraine.
Und dann sind da noch die Haustiere, an die Angelika Weynert auch denken muss. Tierfutter kann am Spendentag abgegeben werden, Decken, Näpfe.
Gesammelt werden haltbare Konserven, Energieriegel und dergleichen, damit die Menschen über den Winter kommen. Und: Medikamente, vor allem Schmerzmittel. Taschenlampen, Batterien, Kerzen, alles, was man braucht bei Stromausfall. Es fehlt an allem. „Die Menschen haben nichts“, fasst es Martin Weynert zusammen. Weil es zu gefährlich ist, in die Ukraine zu fahren, wird der Lkw an der polnisch-ukrainischen Grenze umgeladen. Von da geht es weiter nach Charkiw, und von dort findet die Verteilung auch ins Umland statt.
Das Ehepaar Weynert würde sich freuen, wenn der Wagen voll wird, ein Zwölf-Tonner. Wenn noch mehr kommt, dann werden sie sich auch darum kümmern, dass es ankommt. Dass haben sie schon in der Vergangenheit getan. Da haben sie monatelang Hilfslieferungen in ihrer Garage gesammelt und nach Stolberg gefahren, das von der Flutkatastrophe betroffen war. Eigentlich wollten sie dann eine Pause machen. Dann hat der Krieg in der Ukraine angefangen, Angelika Weynert hat die Bilder im Fernsehen gesehen und zu ihrem Mann gesagt: „Wir machen weiter.“ Nun sind alle aufgerufen mitzumachen. „Wir sind froh für jeden, der was bringt, für jede Dose Würstchen“, sagt Martin Weynert. Der Lastwagen soll voll werden.