Baumgutscheinesind gefragt Issum leistet sich „einen Wald“

Issum · Die Baumgutscheine kamen so gut an, andere Städte wollen nachziehen. 100.000 Euro wurden aus der Gemeindekasse dafür zur Verfügung gestellt. Die Bürger hatten die Wahl zwischen Holzapfel, Hainbuche und Echter Mispel.

 Die Issumer Bauhofmitarbeiter hatten alle Hände voll zu tun. Die Baumgutschein-Aktion kommt sehr gut an.

Die Issumer Bauhofmitarbeiter hatten alle Hände voll zu tun. Die Baumgutschein-Aktion kommt sehr gut an.

Foto: Bianca Mokwa

Es geht Schlag auf Schlag. Ein Auto kommt nach dem anderen, die meisten mit Anhänger. „Gibt es hier Glühwein“, frotzelt der eine, ein andere fragt nach einem Weihnachtsbaum. Den gibt es zwar nicht, aber jede Menge andere Bäume, die die Gemeinde Issum verschenkte.

Mit den Steuerbescheiden waren auch Baumgutscheine verschickt worden. Die Aktion kam so gut an, dass sich am Ende so viele Eigentümer meldeten, dass fast 1000 Bäume verschenkt werden konnten. Gerechnet hatte man mit 100 bis 200, sagt Bauamtsleiter Jürgen Happe. Die Idee mit den Baumgutscheinen kam aus der Politik, angestoßen durch die immer mal wieder geführte Diskussion, ob es eine Baumschutzsatzung geben sollte oder nicht. Die Politik war sich einig, dass mit einer früher bestehenden Satzung kein einziger Baum gerettet werden konnte, weil es immer einen triftigen Grund gab, wenn ein Baum gefällt wurde. Der Vorschlag lautete am Ende, dass es sinnvoll sei dafür zu sorgen, dass in Zukunft mehr Bäume gepflanzt werden.

Mit den fast 1000 Bäumen, genau sind es 964, habe man schon einen kleinen Wald zusammen bekommen, lautet das Resümee von Bürgermeister Clemens Brüx. 100.000 Euro wurden aus der Gemeindekasse dafür zur Verfügung gestellt. Die Bürger hatten die Wahl zwischen Holzapfel, Hainbuche und Echter Mispel. Karla Cleven organisierte mit Anja Lauterbach alles nötige, die Mitarbeiter des Bauhofs standen parat, um die Bäume einzuladen. „Das habt ihr super-organisiert“, lautet das Lob vom Bürgermeister an seine Mitarbeiter. Bauhofleiter Markus Weyers ist stolz auf sein Team, die an den Wochenenden für die Verteilung sorgten.

Das Issumer Beispiel macht Schule. Es hätten sich schon andere Kommunen bei ihr gemeldet, sagt Karla Cleven, die überlegen, ebenfalls Baumgutscheine auszugeben. Für Abholerin Gisela Neumann steht fest: „Eine tolle Aktion.“ Der Holzapfel wird einen guten Platz auf ihrer Streuobstwiese bekommen.

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