Ortsbild im Altbierdorf soll schöner werden „Kraut und Rüben“ auf dem Issumer Friedhof

Issum · Carola Büsdorff-Bock ärgert sich über das viele Unkraut. Und sie sei nicht die einzige Bürgerin. Aufgrund der Witterung komme der Bauhof mit dem Entfernen nicht hinterher, sagt der Bürgermeister.

 Carola Büsdorff-Bock ärgert sich über das viele Unkraut, dass die Gemeinde Issum auf dem Issumer Friedhof nicht entfernt.

Carola Büsdorff-Bock ärgert sich über das viele Unkraut, dass die Gemeinde Issum auf dem Issumer Friedhof nicht entfernt.

Foto: Bianca Mokwa

„Katastrophal“ – so bezeichnet die Issumerin Carola Büsdorff-Bock den Zustand auf dem Issumer Friedhof. An jeder Ecke grünt und sprießt es, aber nicht nur auf den Gräbern, sondern auch auf den Wegen. Unkraut, soweit das Auge blickt. „Das kann nicht sein, wie es hier aussieht“, sagt sie und schiebt die wild gewachsene Brombeerranke weg, die sich über das Familiengrab zu legen droht. Die könnte sie ja noch wegschneiden, auch wenn die eher vom stillgelegten Grab nebenan kommt, aber auch rechts und links des Weges sehe es einfach ungepflegt aus, weil sich dort Grün Bahn bricht, was da eigentlich nicht hingehört und vom Bauhof normalerweise entfernt wird.

„Das Problem ist bekannt“, sagt Issums Bürgermeister Clemens Brüx. Die Ursache sei die Witterung, die Kombination aus Wärme und Regengüssen. „So schnell wie das Grün auf den Wegen wächst, kommen wir gar nicht hinterher“, sagt Brüx zum Unkrautwuchs. Die Information hatte Carola Büsdorff-Bock auch schon beim Friedhofsamt zu hören bekommen. Zufriedengeben will sie sich damit aber nicht. „Das ist ein typisch niederrheinischer Sommer.“ Das es im Sommer warm ist und auch mal regnet und dann die Vegetation angekurbelt wird, damit müsse man rechnen. Und immerhin zahle sie auch Friedhofsgebühren.  Das stimmt, sagt der Bürgermeister. Um den aktuellen Arbeitsaufwand an Grünpflege auf dem Friedhof bewältigen zu können, müsste man aber fünf Leute oder mehr einstellen. Ob die Bürger bereit wären, die Mehrkosten zu tragen, wage er zu bezweifeln.

Er gibt einen Einblick in die Arbeit und erklärt, warum das Unkraut nicht über Nacht verschwindet: „Wir haben uns als Gemeinde aus Umweltschutzgründen entschieden, keine Spritzmittel einzusetzen.“ Das bedeutet: Das Unkraut muss manuell entfernt werden, also zupfen, oder es kommt ein Fahrzeug mit heißen Wasserdampf, der dem Grün den Garaus macht. Ein zusätzliches Zeitkontingent erhalten die Mitarbeiter des Bauhofs bald, weil sie sich nicht mehr um die Rasenfläche des SV Issum kümmern müssen, das regelt ein Werkvertrag mit dem Verein. „Ich wage aber die Behauptung, dass wir nicht so viele Kapazitäten kriegen, dass wir den Issumer Friedhof schneller gereinigt kriegen“, sagt Brüx. Denn: „Wir haben auch noch andere öffentliche Flächen, die gepflegt werden müssen.“

 Carola Büsdorff-Bock ärgert sich über das viele Unkraut, dass die Gemeinde Issum auf dem Issumer Friedhof nicht entfernt.

Carola Büsdorff-Bock ärgert sich über das viele Unkraut, dass die Gemeinde Issum auf dem Issumer Friedhof nicht entfernt.

Foto: Bianca Mokwa

Auch die Wanderwege und mancher Straßenbaum hätte etwas Grünpflege nötig, rundet Büsdorff-Bock ihre Aufzählung ab. Sie weiß aber, was sie zu tun hat. Beim nächsten Mal nimmt sie eine eigene Schuffel mit für den Weg zum Grab. Denn mehr Pflege könne der Friedhof gut vertragen.

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