Geldern Integra vorläufig gerettet

Geldern · Der Kreisausschuss hat beschlossen, dass die von der Insolvenz bedrohte Integra gGmbH vom Theoder-Brauer-Haus übernommen wird. Geldern, Straelen und der Kreis Kleve übernehmen eine Bürgschaft.

Nach den Ermittlungen gegen den vorläufig suspendierten Geschäftsführer der Gelderner Integra gGmbh hat die Kreispolitik die Angelegenheit kurzerhand zur Chefsache erklärt. Gestern Abend fand eine nicht-öffentliche Sondersitzung des Kreisausschusses mit dem einzigen Thema „Situation der Integra“ statt. Das in einem Dringlichkeitsbeschluss gefasste Ergebnis: Die Integra ist gerettet – zumindest vorläufig.

Alle Geschäftsfelder laufen weiter

Nach RP-Informationen wird das Berufsbildungszentrum Theodor-Brauer-Haus (TBH) in Kleve ab sofort den operativen Geschäftsbetrieb beziehungsweise die Integra gGmbH übernehmen. Das bedeutet, dass das Theodor-Brauer-Haus die Gesellschaftsanteile an der von der Insolvenz bedrohten Integra vom Diakonischen Werk im Kirchenkreis Kleve übernimmt. Alle Geschäftsfelder sollen fortgeführt werden. Nach RP-Informationen ist weiter geplant, dass der Kreis Kleve und die Städte Geldern und Straelen die Risiken des TBH finanziell absichern. So sollen Kreis, Geldern und Straelen gemeinsam eine Bürgschaft in Höhe von 500 000 Euro abgeben. Dabei wird der Kreis in Höhe von 300 000 Euro bürgen, die Städte Geldern und Straelen tragen die restlichen 40 Prozent.

In Straelen unterzeichneten die Fraktionsvorsitzenden von CDU, FDP und Grüner Opposition gemeinsam mit dem Stellvertreter des Bürgermeisters einen Dringlichkeitsbeschluss zur Rettung der Integra. „Wir hatten zwar Bauchschmerzen, weil wir als Straelener eigentlich nicht in die Integra involviert sind“, erklärte FDP-Fraktionschef Michael Traurig. Aber schließlich gehe es um 500 Menschen in berufsqualifizierenden Maßnahmen und rund 60 Festangestellte. „Die können wir nicht auf der Straße stehen lassen“, betonte Traurig.

Noch steht die von der bis vor kurzem amtierenden Superintendentin Karin Dembek ausgesprochene „Absicht, dem Geschäftsführer der Integra, Rainer Hanssen, fristlos zu kündigen“ im Raum. Die Gesellschafterversammlung, so ihre Begründung, habe „objektiv festgestellt“, dass Hanssen als Gesellschafter an einem Unternehmen beteiligt gewesen sein soll, das gleichzeitig in erheblichem Umfang Verbindlichkeiten bei der Integra gehabt habe. Dies sei ein „grober Vertrauensbruch“ und „Grund für eine Beendigung des Beschäftigungsverhältnisses“, so Dembek.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort