Kinderschutzambulanz am St.-Clemens-Hospital Geldern Hilfe für misshandelte Kinder

Geldern · Die Kinderschutzambulanz am St.-Clemens-Hospital ist eine „professionelle Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche, die von Misshandlung und sexueller Gewalt betroffen sind“. Der Inner Wheel Club Geldern unterstützt die Arbeit.

 Bei der Spendenübergabe (v.l.): Karsten Thiel, Stephan Sommer, Maria Röben und Magdalena Frankewitz.

Bei der Spendenübergabe (v.l.): Karsten Thiel, Stephan Sommer, Maria Röben und Magdalena Frankewitz.

Foto: Gerhard Seybert/Seybert, Gerhard (seyb)

 Hilfe in großer Not: Seit Ende 2018 gibt es die Kinderschutzambulanz innerhalb der Kinderklinik am Gelderner St.-Clemens-Hospital. Sie ist eine „professionelle Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche, die von Misshandlung und sexueller Gewalt betroffen sind“. Das multidisziplinäre Team bietet Diagnostik und Therapie sowie Hilfe zur Aufarbeitung und zur neuen Alltagsgestaltung. Magdalena Frankewitz, Präsidentin des Inner Wheel Clubs Geldern, ist von der Arbeit des Teams und der Sinnhaftigkeit der Einrichtung zutiefst überzeugt und hat darum die Unterstützung der Kinderschutzambulanz zu ihrem Jahresprojekt erklärt. Kurz vor Ostern besuchte sie gemeinsam mit ihrer Vorstandskollegin Maria Röben die Kinderschutzambulanz und überreichte eine Spende von 2000 Euro an Karsten Thiel, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Neonatologie, Kindergastroenterologie, und Stephan Sommer, Vorsitzender des Fördervereins der Kinderklinik am Clemens-Hospital.

„Machen Sie das Beste draus“, so die Inner-Wheel-Präsidentin. „Das Geld kommt in gute Hände. Wir haben gute Projekte“, erwiderten Thiel und Sommer. Die Summe setzt sich aus zwei Spenden zu je 1000 Euro zusammen. Der Inner Wheel Club Geldern und der Förderverein des Inner Wheel Distrikt 87 spendeten für die Kinderschutzambulanz.

 Dank einer Anschubfinanzierung von 30.000 Euro aus Fördermitteln des Landes konnte die Ambulanz mit ihrer Arbeit starten. Ihre Mitarbeiter kümmern sich um minderjährige Opfer körperlicher und emotionaler Kindesmisshandlung, sexueller Gewalt sowie Vernachlässigung. Bei Verdacht auf körperliche und emotionale Kindesmisshandlung oder sexuelle Gewalt sind sie Ansprechpartner für Ärzte, Krankenhäuser, Jugendämter und Kinder- und Jugendhilfeorganisationen, Strafverfolgungsbehörden, Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen, Eltern, Verwandte und Nachbarn. Im akuten Fall können die Mitarbeiter der Kinderschutzambulanz eine stationäre Behandlung anbieten, um das Kind vor Gefährdung zu schützen. Im Fall körperlicher Gewalt gehören die forensische Spurensicherung und gerichtstaugliche Befunddokumentation zum Vorgehen. Dabei werden kindgerechte Methoden angewendet, um weitere Belastungen zu vermeiden. Zudem steht eine kindgerechte, moderne Ausstattung zur Verfügung.

Dank  des Fördervereins der Kinderklinik können die jungen Patienten dreimal pro Woche mit einer ausgebildeten Erzieherin spielen und basteln. Vor der Klinik steht ein großer Spielplatz zur Verfügung. Damit Eltern ihre Kinder im Krankenhaus nicht alleine lassen müssen, kann ein Elternteil über Nacht bleiben. „Wir fördern Maßnahmen, die nicht-medizinisch sind und dem Wohl von Kindern und Eltern dienen“, erklärt Stephan Sommer.

Die Kinderschutzambulanz ist wochentags über das Sekretariat der Klinik für Kinder und Jugendliche im St.-Clemens-Hospital Geldern unter Telefon 02831 390-1802 oder 390-1804 und im Notfall unter 0151 1438 9462 erreichbar.

(RP)
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