Naturfreibad Wachtendonk Wachtendonk will Bad sanieren

Wachtendonk · Die Gemeinde stellt 184.000 Euro in den Haushalt 2020 ein. Ein entsprechender Vorschlag wird in der nächsten Sitzung des Fachausschusses beraten. Einen Zuschuss für den Schwimmbadverein gibt es hingegen nicht.

 Frank Ohnrich zeigt Schäden am Turm im Naturfreibad Wachtendonk. der verein würde gern das Bad sanieren, nun will es die Gemeinde selbst machen.

Frank Ohnrich zeigt Schäden am Turm im Naturfreibad Wachtendonk. der verein würde gern das Bad sanieren, nun will es die Gemeinde selbst machen.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Sanierungsstau. Dieser Begriff fällt im Zusammenhang mit dem Naturfreibad Wachtendonk seit Jahren. Sei es der Schwimmbadverein SV Naturbad, seien es Wachtendonks Kommunalpolitiker, sei es die Verwaltung: Dass in der gerade bei Familien beliebten Anlage an der Wankumer Straße repariert und modernisiert werden muss, ist allen klar. In der nächsten Sitzung des Ausschusses für Planung, Liegenschaften und Verkehr steht das Thema wieder auf der Tagesordnung. Die Gemeinde ist bereit, 184.000 Euro für die Sanierung in die Hand zu nehmen. Diese Summe soll, so die Beschlussempfehlung, in den Haushalt des nächsten Jahres eingestellt werden.

Bei drei Ortsterminen im April und Mai hat sich das von der Gemeinde beauftragte Baugutachterbüro Michael Vieten aus Nettetal das Schwimmbad angesehen, begleitet von Vertretern des Vereins und der Verwaltung. Der Experte kommt als Fazit seines 63-seitigen Gutachtens zu einem wenig überraschenden Ergebnis: Sanierungsstau, und zwar ein erheblicher.

Doch sei die Basissubstanz der jeweiligen Bauteile in einem altersbedingten, noch relativ guten Zustand. Die geplanten Sanierungsarbeiten würden dazu beitragen, dass die Badeanlage an der Basis verbessert würde und noch 15 bis 20 Jahre betrieben werden könnte. Während dieser Laufzeit wären dann lediglich kleinere Investitionen zum Erhalt der Anlage erforderlich.

Zwölf Positionen stehen auf der Maßnahmenliste, die Vieten vorschlägt. Die Betonsanierung der Wasserbecken ist mit mit fast 33.000 Euro der größte Posten in dem 184.000-Euro-Paket. Das teilweise Ausbaggern der Becken schlägt mit gut 23.000 Euro zu Buche, auf etwas mehr als 22.000 Euro kommt die Erneuerung der sanitären Anlagen. Ein Zaun zur Nette wird mit rund 20.000 Euro kalkuliert, die Dacheindeckung der Umkleide mit 17.200 Euro, Fenster für die Umkleide mit 15.000 Euro. Ein Wasserfall am Sprungturm, eine Strom-Ringleitung und ein neues Trinkwassernetz sind weitere Maßnahmen.

Der Fachmann ist sicher: „Durch die zuvor beschriebenen Sanierungsarbeiten würde die gesamte Badeanlage bedeutend aufgewertet. Die positiven technischen und optischen Ansätze würden dann bedingen, dass mehr Gäste generiert werden könnten.“ Auch wäre aufzuführen, dass die gesamte Wasseraufbereitung auf natürlicher Basis erfolgt und es keine mechanische oder chemische Aufbereitung mit zum Beispiel Chloriden gibt. Ein Ansatz, den Vieten im Ausschuss vorstellen soll und der im Rathaus offensichtlich überzeugt hat. Die im Gutachten beschriebenen Sanierungsarbeiten, so steht es im Beschlussvorschlag, will die Gemeinde als Grundstückseigentümerin durchführen lassen. Dadurch bedingt soll der Zuschuss-Antrag des SV Naturbad Wachtendonk über insgesamt 86.630 Euro abgelehnt werden.

Die Gemeinde will sich für die Sanierung um eine Förderung bemühen. Im Rahmen des „Integrierten Handlungskonzepts“ gibt es keine Möglichkeiten. Aber das Land hat ein Förderprogramm namens „Soziale Integration im Quartier“ aufgelegt. Hier werden Förderungen bis zu 90 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben in Aussicht gestellt. Die Gemeinde muss zehn Prozent selber aufbringen. Ein Anspruch auf Förderung besteht nicht, doch ist das Programm sehr begehrt. 2018, so die Gemeinde, war es fünffach überzeichnet, viele Kommunen kamen nicht zum Zug. Sollte der Ausschuss dem Vorschlag folgen, wird die Verwaltung über das Büro Junker+Kruse einen Förderantrag bis zum 30. September stellen.

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