Nachhaltigkeit Straelenerin plant einen Unverpackt-Laden

Straelen · Per Crowdfunding sucht Melanie Dornis Unterstützer für ihr Vorhaben.

 Melanie Dornis mit Hans Dietze (M.) und Straelens Wirtschaftsförderer Uwe Bons.

Melanie Dornis mit Hans Dietze (M.) und Straelens Wirtschaftsförderer Uwe Bons.

Foto: Wirtschaftsförderung Straelen

In diesen Sätzen schwingt jede Menge Euphorie mit. „Kennen Sie das? Wenn eine Idee Sie so begeistert, dass man an nichts anderes mehr denken kann und alles tun möchte, um die Idee in die Tat umzusetzen?“

So fassen die gebürtige Straelenerin Melanie und ihr Ehemann Marcel Dornis ihre Gefühle zusammen, als der Gedanke geboren wurde, einen Unverpackt-Laden in Straelen zu eröffnen. In einem Unverpackt-Laden kann man seine Produkte unverpackt einkaufen. Das heißt, der Kunde bringt seinen eigenen Behälter mit, seine Dose oder sein Einmachglas, füllt die gewünschte Menge ab und zahlt genau diese Menge an der Kasse.

Die Idee ist in der vierköpfigen Familie Dornis entstanden und gewachsen. „Wir leben nun seit einem Jahr mit unseren Söhnen Mads und Moritz nach dem ,Zero Waste Prinzip’“, erzählt Melanie Dornis. Zero Waste bedeutet „kein Müll“. Das bedeutet aber auch: keine Verschwendung. Eine Auslegung, die Melanie Dornis noch wichtiger ist, denn bei „Unverpackt“ geht es im Wesentlichen um einen achtsamen und sparsamen Umgang mit den Ressourcen.

 Auf möglichst viel Verpackung soll im Unverpackt-Laden verzichtet werden. So will es auch die Straelenerin Melanie Dornis.  RP-Achivfoto: Ostermann

Auf möglichst viel Verpackung soll im Unverpackt-Laden verzichtet werden. So will es auch die Straelenerin Melanie Dornis. RP-Achivfoto: Ostermann

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Um dies auch beim täglichen Einkauf umzusetzen, gibt es „Unverpackt-Läden“. In Deutschland sind es bereits über 100, unter anderem in Geldern. Vielleicht auch bald einen in Straelen. Um dieses Projekt in die Tat umzusetzen, haben die Eheleute Dornis auf der Internetplattform Startnext ein so genanntes „Crowdfunding“ ins Leben gerufen. Startnext ist eine Plattform, die neue Ideen und Start-Ups von Gründern, Erfindern und Kreativen unterstützt. Beim „Crowdfunding“ geht es darum, Menschen, die von der Idee begeistert sind, dafür zu gewinnen, einen Geldbetrag für die Umsetzung einzuzahlen. „Dazu gibt es zwei Möglichkeiten“, erklärt Marcel Dornis, „entweder man findet das Projekt unterstützungswürdig und spendet oder man spendet und sucht sich ein Dankeschön aus, welches man nach der Eröffnung im Laden erhält.“ Unter anderem sind dies Gutscheine, Literatur oder die Teilnahme an Workshops. Ganz wichtig ist den Dornis’: Das Crowdfunding funktioniert ohne Risiko. Kann das Projekt in Straelen nicht umgesetzt werden, weil es zu wenig finanzielle Unterstützung gibt, wird den Spendern nichts belastet.

Bei „Unverpackt“ erhält man sämtliche Artikel des täglichen Bedarfs von Nudeln, Gewürzen, Süßigkeiten bis zu Kosmetik- und Reinigungsartikeln oder auch Geschenkartikel. Familie Dornis hat bereits eine Reihe von Absprachen mit niederrheinischen Erzeugern und kleinen Manufakturen getroffen. „Uns ist besonders wichtig, dass die Kunden nicht nur unverpackt einkaufen, sondern dass wir die Waren ebenso nahezu unverpackt vom Erzeuger oder Partner erhalten,“ erklärt Melanie Dornis. „Jeder, der Verpackungen einsparen oder nachhaltige Produkte ausprobieren möchte, ist im Straelend Unverpackt herzlich willkommen.“

Auch Hans Dietze ist von der Idee seiner Enkeltochter überzeugt, und Straelens Wirtschaftsförderer Uwe Bons ergänzt: „Ein Unverpackt-Laden wäre eine tolle Sache für unsere Stadt, passend zum Slogan ,Alles im grünen Bereich’.“

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