Ausstellung in Straelen Was Totenzettel über Handel und Gewerbe sagen

Straelen · Das Stadtarchiv Straelen zeigt eine Ausstellung in den Räumen der Volksbank an der Niers.

 Karl Pellens (l.) und Willi Tissen haben die Totenzettel-Ausstellung in Straelen organisiert.

Karl Pellens (l.) und Willi Tissen haben die Totenzettel-Ausstellung in Straelen organisiert.

Foto: Stadtarchiv

Mit seinen Veranstaltungen macht das Stadtarchiv Straelen immer wieder auf Aspekte der Geschichte aufmerksam. Und dafür nutzt es auch andere Räume als seine eigenen. Das ist der Fall bei der nächsten Ausstellung, die ab Montag, 11. März, in den Räumen der Volksbank an der Niers an der Kuhstraße, gleich gegenüber dem Stadtarchiv, gezeigt wird.

Basierend auf Totenzetteln und anderen Quellen des Stadtarchivs, zum Beispiel Fotos, Briefköpfen sowie historischen Karten, konzipierten Karl Pellens vom Verein der Freunde und Förderer des Stadtarchivs Straelen und Willi Tissen, Sammler und Historiker aus Veert, mit der Unterstützung von Monika Eggerling eine Ausstellung, die einen Blick auf Handel und Gewerbe im Innenstadtbereich wirft. Wo waren Metzger, Bäcker, Schuhmacher, Schmiede, Friseure und Lebensmittelgeschäfte?

Totenzettel oder Sterbebilder sind ein Brauch, der in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts in den Niederlanden aufkam. Die „Bidprentjes“ wurden und werden während der Beerdigungsriten oder gleich danach an die Trauergäste ausgegeben. Dieser katholische Brauch breitete sich schnell auch am Niederrhein aus.

Totenzettel enthalten in der Regel den Namen, das Geburts- und Sterbedatum, den Geburts- und Sterbeort und meistens auch den Lebenslauf, Informationen über die Familie, den Beruf, besondere Ehrungen und Auszeichnungen und die Todesursache. Die Rückseiten wurden mit Heiligen- oder Andachtsbildchen geschmückt. In der Bitte um das Gebet für den Toten lag die erste Bedeutung der Totenzettel. In zweiter Linie war er als Erinnerung gedacht. Seit der Erfindung der Fotografie findet man immer häufiger Abbildungen des Verstorbenen. Damit haben Totenzettel einen unschätzbaren Wert für die Familienforschung und für die Heimatkunde, und darum werden sie auch im Stadtarchiv Straelen gesammelt und verwahrt. Willi Tissen hat eine große Sammlung im Privatbesitz mit dem Schwerpunkt Pont, aber auch Exemplare vom ganzen Niederrhein und aus den Niederlanden.

Die Ausstellung wird am Eröffnungstag sowie am 12. und 13. März fachkundig begleitet. Eine kleinere Auswahl der Exponate ist anschließend bis Ende März während der Schalterstunden in der Volksbank an der Niers zu sehen.

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