Jugendliche und Unternehmer treffen sich in lockerer Form Beim Kickern Ausbildungsplatz finden

Straelen · In Straelen feiert der „Karrierekick“ am 20. August Premiere. In der Bofrost-Halle können Unternehmen und Jugendliche in lockerer Form und auf Augenhöhe Kontakte knüpfen. Anmeldungen sind noch möglich.

 Beim Kickern können in Straelen Unternehmen und Auszubildende Kontakte knüpfen.

Beim Kickern können in Straelen Unternehmen und Auszubildende Kontakte knüpfen.

Foto: Klaus Weinand

„Los, schieß doch!“ „Du musst den blockieren!“ „Ja, das hast Du gut gemacht!“ Solche und ähnliche Rufe dürfte es am 20. August in der Bofrost-Halle reichlich geben. Auf jeden Fall gilt das „Du“, denn das ist üblich am Kickertisch. Auch wenn, wie in Straelen, Firmenchefs und ihre möglichen künftigen Auszubildenden die Teams bilden. Denn das ist das eigentliche Ziel beim „Karrierekick“, der in Straelen seine Premiere erlebt: Jugendliche und Unternehmer sollen sich in lockerer Form und auf Augenhöhe begegnen und Ausbildungsplätze besetzen.

Wegen der Corona-Pandemie musste die Veranstaltung mehrmals verschoben werden. Sie ersetzt die bisherige Ausbildungsmesse. „Die lief auch gut, doch wir wollten etwas Neues“, erklärt Wirtschaftsförderer Uwe Bons. Die Wirtschaftsförderung ist gemeinsam mit dem Verein „Aus Straelen“ Ausrichter. Nicolai Müller von der Steuerberatungsgesellschaft Dr. Müller, Hufschmidt erlebte einen „Karrierekick“ in Mönchengladbach und empfahl sie zur Nachahmung. Johannes Kirsch, einst Deutscher Meister im Kickern, hatte das Format vor Jahren ins Leben gerufen. Die Erfolge – an einem Tag wurden in Osnabrück 59 Ausbildungsplätze vergeben – überzeugten auch die Verantwortlichen in der Blumenstadt.

Man sei seit rund sechs Monaten intensiv mit der Vorbereitung beschäftigt, so Bons. An Unternehmen wurden etwa 500 Flyer verteilt, noch einmal rund 1000 an Schulen, an denen man vorsprach. Als Sponsoren wurden die Firmen Airworks Hanns Loersch GmbH & Co. KG, Bofrost, Clever Führen GmbH, Dr. Müller, Hufschmidt Steuerberatungsgesellschaft mbH, Intersport Dorenkamp, Landgard, Niederrhein Manager, SWK und Tecklenburg gewonnen.

50 Firmen haben sich bisher angemeldet. Weitere können laut Bons noch mitmachen, die maximale Teilnehmerzahl liegt aus Platzgründen bei 70. „Der Aufwand für die Unternehmen ist gering“, meint Klaudia Werdin von „Aus Straelen“. Sie brauchen insgesamt drei Mitarbeiter, zwei Banner und einen Stehtisch, um den Wirtschaftsstandort Straelen darzustellen.

80 Schüler sind bisher verbindlich angemeldet, auch hier darf die Zahl von Jugendlichen, gerne auch aus dem Umland, höher werden. „Wir erreichen Schüler, die ein echtes Interesse haben“, lobt Klaudia Werdin von „Aus Straelen“ die Vorzüge des Verfahrens. Im spielerischen Kontakt würden Hemmschwellen abgebaut.

Insgesamt 25 Kickertische baut Kirschs Firma Kivent in der Bo­frost-Halle auf. Die Zusammensetzung der Teams erfolgt per Zufall und wird in jeder Runde neu ausgelost. Dabei wird sichergestellt, dass immer ein Schüler mit einem Unternehmensvertreter zusammen spielt, wodurch es automatisch und spielerisch zum gegenseitigen Kennenlernen kommt. Durch das Zufallsprinzip ergeben sich viele interessante Möglichkeiten und Anregungen, auch mal neue Berufsbilder zu entdecken und sich zu orientieren.

 Auf die Veranstaltung in der Bofrost-Halle freuen sich (v.l.) Bürgermeister Bernd Kuse, Klaudia Werdin von "Aus Straelen", Constanze Drescher von Clever Führen GmbH sowie Wirtschaftsförderer Uwe Bons.

Auf die Veranstaltung in der Bofrost-Halle freuen sich (v.l.) Bürgermeister Bernd Kuse, Klaudia Werdin von "Aus Straelen", Constanze Drescher von Clever Führen GmbH sowie Wirtschaftsförderer Uwe Bons.

Foto: Klatt

„Eine tolle Chance für jeden Schüler, seine Schwerpunkte zu verschieben“, urteilt Constanze Drescher von Clever führen. Und diejenigen Unternehmer könnten punkten, die für ihren Beruf brennen und ihn den Jugendlichen beim Kickern nahebringen können. Der Sieger des Turniers bekommt einen Gutschein von Sport Dorenkamp. Der eigentliche Hauptpreis für alle Teilnehmer ist jedoch, einen Ausbildungsplatz zu finden beziehungsweise zu vergeben. „Ich glaube, das wird ein Tag, der Spaß macht“, sagt Straelens Bürgermeister Bernd Kuse. Er dankte den Organisatoren und wies auf die Situation am Arbeitsmarkt hin. „Wir haben Fachkräftemangel und brauchen Auszubildende.“ Gut möglich, dass der „Karrierekick“ bald auch in anderen Kommunen stattfindet. Bürgermeister Kuse ist jedenfalls schon auf die „schöne Idee“ angesprochen worden.

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