Kommunalpolitik in der Blumenstadt Gesucht – der Chef in Straelens Rathaus

Straelen · Die Parteigremien der CDU haben sich entschlossen, eine offene Ausschreibung für ihren Bürgermeisterkandidaten durchzuführen. Bis zum 17. November können sich auch Parteilose bewerben. Die anderen Parteien überlegen noch.

 Wer nimmt im Rathaus Straelen auf dem Chefsessel Platz? Die Parteien suchen nach einem Nachfolger für Hans-Josef Linßen.

Wer nimmt im Rathaus Straelen auf dem Chefsessel Platz? Die Parteien suchen nach einem Nachfolger für Hans-Josef Linßen.

Foto: Seybert, Gerhard (seyb)

Mit ihrer absoluten Mehrheit im Stadtrat stellen die Christdemokraten in Straelen auch den Bürgermeister. Sollte sich an den Mehrheitsverhältnissen bei der nächsten Kommunalwahl nichts ändern, könnte auch ein Parteiloser auf dem Chefsessel im Rathaus der Blumenstadt Platz nehmen. Denn nachdem Bürgermeister Hans-Josef Linßen (CDU), wie berichtet, darauf verzichtet hat, noch einmal anzutreten, öffnet sich die CDU auch für Bewerber ohne christdemokratisches Parteibuch.

So haben es der CDU-Stadtverband und die CDU-Fraktion in einer Sondersitzung beschlossen. Bei der Nominierung für die CDU-Bürgermeisterkandidatur in Straelen soll ein offenes und transparentes Ausschreibungsverfahren durchgeführt werden. Im Rahmen dieses Bewerbungsverfahrens können Interessenten für die CDU-Bürgermeisterkandidatur bis einschließlich 17. November ihre Bewerbung in Form eines Motivationsschreibens beim CDU-Stadtverbandsvorsitzenden Jannis Delbeck einreichen. Eine Bewerbung kann auf dem Postweg oder per E-Mail erfolgen (Anschrift: Jannis Delbeck, Lilienweg 13, 47638 Straelen; E-Mail: jannisdelbeck@aol.com).

Auch parteilose Interessierte können sich an dem Bewerbungsverfahren bis zum genannten Stichtag beteiligen. Mitglieder anderer Parteien und anderer politischer Gruppierungen sind von dem parteiinternen Bewerbungsverfahren ausgeschlossen, stellt die CDU in ihrer Mitteilung klar.

Vorgesehen sind nach Eingang der Kandidatenschreiben Vorstellungsrunden im Stadtverband Straelen, in der die Bewerber ihre persönliche Motivation darlegen und vorstellen, wie sie die Stadt Straelen in den nächsten Jahren voranbringen wollen. Im März 2020 wird dann die Aufstellungsversammlung stattfinden, bei der die Kandidatin oder der Kandidat für die CDU-Bürgermeisterkandidatur im Rahmen einer Mitgliederversammlung nominiert wird.

Bei den anderen Parteien ist man in Sachen Kandidatensuche für den Bürgermeisterposten ebenfalls noch ganz am Anfang. Auf der jüngsten Mitgliederversammlung der SPD haben die für dieses Thema zuständigen Genossen, Vorsitzender Joachim Meyer und Holger Dietze, laut Fraktions-Chef Falko Schuster „noch nichts ausgepackt“. Sie seien allerdings im Gespräch mit anderen Parteien, ob man gegen einen wie auch immer gearteten CDU-Bewerber nicht einen gemeinsamen Oppositionskandidaten stellen könne.

„Endlich die CDU-Mehrheit knacken“, das ist auch das Ziel von Hans-Hermann Terkatz von GO/Grünen. „Wir werden alleine keinen Kandidaten aufstellen, das hat wenig Aussicht auf Erfolg“, sagt der Parteivorsitzende. Man werde sicherlich die Gespräche mit anderen Parteien suchen. Noch aber haben die Grünen mit den Vorbereitungen nicht angefangen.

Bei der FDP gibt es laut Fraktionssprecher Dirk Steiner Gedankenspiele, und zwar über verschiedene Szenarien. Entweder über einen eigenen Kandidaten oder über einen gemeinsamen Bewerber der Oppositionsparteien. Nicht auszuschließen sei aber auch, dass „die CDU jemanden aufstellt, den wir tolerieren können“.

Die Freien Wähler sondieren nach Auskunft ihres Vorsitzenden Stephan Heintze intern „in alle Richtungen. Mal sehen, was dabei herauskommt“.

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