Geldern In St. Bernardin wird wieder gemangelt

Geldern · Nach neun Monaten Zwangspause wegen Bauarbeiten geht es bei den "Waschweibern" der Caritas Wohn- und Werkstätten wieder rund. Kunden können ihre Wäsche nun direkt am Eingang abgeben. Die RP war zu Besuch.

"Wo lassen Sie denn ihre Wäsche mangeln?", wird Cordula Schmitz oft in Münster gefragt. Dort lebt ihre Mutter, und die Kapellenerin bringt ihr bei ihren Besuchen die Mangelwäsche mit. Für die Münsteraner ist der Weg zu weit. Aber aus Krefeld, Straelen oder Weeze reisen die Kunden an, um ihre Decken und anderen Wäschestücke in die Heißmangel der Wohneinrichtung St. Bernardin, der Caritas Wohn- und Werkstätten Niederrhein (CWWN) zu bringen.

Neun Monate lang war dies aufgrund der Dach- und Pflasterarbeiten auf dem Gelände der Wohnanlage nicht immer einfach. Teils galt es, mit den schweren Wäschekörben recht weite Wege vom Parkplatz über die Anlage bis zu den Räumen der Heißmangel zurückzulegen. Inzwischen sind die Arbeiten abgeschlossen, die Wege sind wieder frei. Jetzt können die Kunden direkt am Eingang der Heißmangel auf eigens ausgewiesenen Parkplätzen ihren Wagen abstellen und bequem ihre Wäsche abgeben.

Cordula Schmitz ist mit der Arbeit, die die Mitarbeiterinnen der Caritas-Werkstätten Niederrhein leisten, "hochzufrieden" wie sie sagt. "Sie liefern Top-Arbeit, sind preisgünstig und immer nett", erklärt sie. Und haben viel Spaß bei ihrer Tätigkeit, wie man sieht, wenn man ihnen bei der Arbeit über die Schulter schaut. "Wir haben ein super Arbeitsklima", findet Elke Schoenbach, eine der fünf Mitarbeiterinnen.

Gemeinsam mit drei Bewohnerinnen, die in der Mangelstube helfen, sowie weiteren Bewohnern, die an zwei Tagen bei der Hauswäsche unterstützen, kümmern sich die "Waschweiber", wie die Bewohnerinnen sie liebevoll nennen, darum, dass alles faltenfrei und ordentlich zusammengelegt das Haus verlässt. "Hier geht schon ordentlich was durch", lacht Elke Schoenbach mit Blick auf die mit Wäschekörben gefüllten Regale.

Renate Fink und Margit Nilkens helfen ihr, die Wäscheberge zu bewältigen. Die trocken gebrachte Wäsche wird zuerst angefeuchtet beziehungsweise gestärkt. Dann wird sie per Hand in die Maschine gelegt. Auf der anderen Seite nimmt man sie entgegen und legt sie zusammen. Sind Falten im Stoff, wird er mit der "Spritze" kurz noch einmal angefeuchtet.

Wer wie Renate Fink seine Kollegin neckt, riskiert auch schon mal, ebenfalls "angefeuchtet" zu werden, wie die Frauen lachend berichten. "Ich bin seit drei Jahren hier und möchte nicht mehr weg!", erklärt Schoenbach im Brustton der Überzeugung. Ihre Kollegin Angelika Hetjens kommt zum Schichtwechsel. "Ich komme seit fast 20 Jahren gerne her." Ihr ist es ein besonderes Anliegen, dass die Bewohnerinnen mitarbeiten, "das war immer das A und O für mich".

(RP/rl)
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