Kleinkunst in Issum Erster Poetry-Slam-Abend im Issumer Café „Hygge“

ISSUM · Das neue Bühnen-Format kam beim Publikum gut an. Drei Kleinkünstler sorgten mit Comedy-Auftritten für gute Stimmung.

 Die Musik kam im Café „Hygge“ nicht zu kurz.

Die Musik kam im Café „Hygge“ nicht zu kurz.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Viel Zeit zum Warmwerden wurde dem Issumer Publikum nicht gewährt. Nach eröffnenden Worten des Xantener Moderatoren mit demselben Namen wie die deutsche Formel-1-Legende (Michael Schumacher) legte der erste von drei Kleinkünstlern, August Klar, im gut gefüllten Café „Hygge“ am Vogt-von-Belle-Platz gleich richtig los. Starke Beatbox-Einlagen wurden mit viel Wortwitz gepaart. Der Comedian Klar – einigen sicherlich bekannt aus der TV-Sendung Nightwash – beherrscht die Hip-Hop-Disziplin wahrlich wie wenige andere in seiner Branche. Nicht nur klassische Hip-Hop-Beats performte der Mundakrobat live am „Mic“. Der Studierte der „Populären Musik und Medien“ veranschaulichte auch bei Jazz-Nummern, die er rein mit seiner Stimme imitierte, dass ihm die Musik durch die Adern fließt. Gäste die kurzweilig ihre Augen schlossen, haben vermutlich eine Big Band mit Trompetern, einem Schlagzeuger und einem Kontrabass auf der Bühne vermutet. Doch außer dem Single-Dasein Klars auf der Bühne waren keine aktiv spielenden Musiker weit und breit zu sehen.

Erst nach einem Bühnen-Smalltalk mit Moderator und Gastgeber Schumacher machte sich der zweite Entertainer des Abends auf den Weg zum kleinen Café-Podium. Die Rede ist von Achim Leufker aus Rheine. „Meine Frau meint, es sieht arrogant aus, wenn man Dinge auswendig vorträgt. Deswegen nehme ich hier nun das Blatt und tu so, als würde ich ablesen“, stieg der Comedian in sein Bühnenprogramm ein und hatte gleich die Lacher auf seiner Seite. Nach zahlreichen Jokes trug der 2017 Drittplatzierte bei der nordrhein-westfälischen Poetry-Slam-Meisterschaft ein langes Gedicht vor, dass ausschließlich Songtitel, Songzeilen und Musikernamen beinhielt: „Da war ich in meinem Block, und da stand ein Pferd aufm Flur. Direkt neben dem Katzenklo.“

Auch Issums erster Mann Clemens Brüx war zugegen. Schumacher rief ihn auf die Bühne, um einen kleinen Plausch zu halten. Neben der bevorstehenden Bürgermeisterwahl unterhielten sich Schumacher und Brüx auch über Issums Brauerei Diebels. „Der Verkauf ist erst einmal vom Tisch“, so Brüx. „Es geht weiter, wir können auf das nächste Jahr gespannt sein, im positiven Sinne“, verriet der Bürgermeister und wirft damit für den ein oder anderen Neugierigen sicherlich weitere Fragen auf.

Vor der Halbzeit durfte auch der dritte im Bunde, Mario Siegesmund aus Hamm, ran. Während Leufker eine Aneinanderreihung von Gags bevorzugte, pflegte Siegesmund einen anderen Unterhaltungsstil. Der Entertainer aus dem Ost-Pott (Hamm) erzählte häufig längere Jokes, bei denen man schon mal am Ball bleiben musste. Doch auch mit kürzeren humorvollen Dialogen räumte der Künstler Applaus ab. „Meine Frau kam zu mir und sagte ,Schatz, du hast einen viel besseren Geschmack als ich.’ Da dachte ich mir, wie kommt sie denn da drauf? ,Ja guck mal, du hast mich ausgewählt…´“

In der Pause konnten sich die Gäste am warmen Buffet bedienen. Wirsing, Zwiebelkuchen sowie Grünkohl mit und ohne Fleisch standen auf der Speisekarte. Zudem ging ein A-4-Blatt mit zehn zu beantwortenden Fragen durch die Reihen. Waschechte Karnevalisten waren beim „Hygge-Karneval-Quiz“ ganz klar im Vorteil. Wer alle Fragen richtig beantworten konnte, der hatte die Chance, ein Frühstück im Café für zwei Personen zu gewinnen. Einen Sonderpunkt gab es für die richtige Antwort auf die Frage „Wie lautet der Karneval-Ruf in Krefeld-Hüls?“ Na, kennen Sie die richtige Antwort?

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