Nacht der offenen Gotteshäuser Ungewohnte Einblicke in das kirchliche Leben nehmen

Bei der Nacht der offenen Gotteshäuser am 27. September geht es auf eine Reise zu vier Plätzen. Das jüdische Bethaus, katholische, evangelische Kirche und die Christliche Gemeinde sind dabei.

 Vier Stationen gibt es bei der Nacht der offenen Gotteshäuser in Issum. Die Besucher erwartet ein volles Programm.

Vier Stationen gibt es bei der Nacht der offenen Gotteshäuser in Issum. Die Besucher erwartet ein volles Programm.

Foto: Bianca Mokwa

Die Kirche besuchen, ohne Gottesdienst, aber um andere Menschen zu treffen, sich das Gebäude genauer anzuschauen und neugierige Fragen zu stellen. Das alles ist in Issum bei der Nacht der offenen Gotteshäuser am Freitag, 27. September, möglich. An vier Stationen wird es Programm geben. Historisch bedingt, wie die Kirchengeschichte es mit sich bringt, wird im jüdischen Bethaus gestartet, es geht weiter zur katholischen, dann zu evangelischen Kirche und anschließend zur Christlichen Gemeinde Issum.

Die Nacht der offenen Gotteshäuser ist nicht neu in Issum. Aber die evangelische Pfarrerin Yvonne Brück erklärt, dass sich immer wieder ein Mitgehen lohnt. „Es sind immer die gleichen Orte, aber jeder Ort zeigt sich anders“, sagt sie. Die katholische Kirche wird in diesem Jahr eine besondere Lichtinstallation haben. Das kommt nicht von ungefähr. Der Abend steht unter dem Motto: „Was gibt es Neues...“. „Licht bedeutet auch immer Erneuerung, wie oft wird gesagt: bei Lichte betrachtet sieht es mit einem Mal ganz anders aus“, erklärt Cornelia Graßhoff von der katholischen Kirchengemeinde St. Anna. Der Fußweg zwischen den Gebäuden lade ein zum Entspannen oder zum gegenseitigen Kennenlernen. Man kann, muss aber nicht alle Stationen mitgehen.

Das jüdische Bethaus ist die erste Station. Angelehnt an das Thema wird es um das jüdische Neujahrsfest „Rosch Haschana“ gehen. Erfahrungsgemäß ist in der kleinen, ehemaligen Synagoge immer sehr viel los. Das Gebäude ist klein, so dass viele draußen vor den Fenstern gespannt mitverfolgen, was drinnen erzählt wird. Die evangelische Pfarrerin Yvonne Brück wird in „ihrer“ Kirche an das Reformationsjubiläum anknüpfen. Es geht um die Idee, dass die Kirche sich immer reformieren muss, einfach, weil sich die Lebenswelt und Bedürfnisse der Menschen ändern. Verbunden damit ist aber auch die Frage nach der Angst und Unsicherheit. „Ich merke gerade, dass Menschen Schwierigkeiten haben, sich auf Neues einzustellen“, sagt Yvonne Brück. Aktuell ändere sich sehr viel in der Kirchenlandschaft. Dass es immer weniger Pfarrer und dafür mehr Laien gibt, zum Beispiel, dass sich der Pfarrbild verändert und Pfarreien zusammenwachsen, sich Aufgabenfelder verändern. Aber auch in einer Gemeinde selbst, kann es plötzlich „anders“ werden, etwa wenn sich die Altersstruktur ändert, wenn viele junge Familien in eine Kirche kommen. Was macht das mit einer Gemeinschaft? „So wie sich Gesellschaft verändert, verändert sich auch Gemeinde. Ich finde, da muss Kirche, wenn sie aktuell bleiben möchte, mitgehen“, sagt Yvonne Brück. Dabei darf sie nicht ihre Basis verlieren. Darum wird es in der Christlichen Gemeinde gehen. Wolfgang Louis hat sich Gedanken zu dem Text aus dem Römerbrief gemacht. In Kapitel 12 Vers 2 heißt es: „Lasst euch von Gott verändern, damit euer ganzes Denken neu ausgerichtet ist.“ Der gemeinsame Glaube verbindet alle vier Stationen. Zum Umdenken, Mitdenken, ins Gespräch kommen oder einfach auch nur Verweilen lädt der Abend ein.

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