Festival Blasmusik der anderen Art in Herongen

Herongen · Rund 2000 Besucher lockte das „Brass Beatz“-Festival am Samstag an die Bürgerhalle. Vier Bands aus vier Ländern bestritten einen musikalischen Marathon. Die Bandbreite reichte von Böhmerwaldmusik bis zu Punk und Pop.

 Die „Böhmerwaldkapel“ aus den Niederlanden leitete das Blasmusikfestival in Herongen ein.

Die „Böhmerwaldkapel“ aus den Niederlanden leitete das Blasmusikfestival in Herongen ein.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Ungefähr 2000 Besucher und Fans versammelten sich am Samstag auf dem Vorplatz der Heronger Bürgerhalle. Sie alle wollten dabei sein beim Blasmusik-Festival „Brass Beatz“. Der Heronger Musikverein hatte diese Veranstaltung schon für 2021 organisiert, musste sie jedoch aufgrund der Corona-Pandemie absagen. Beim zweiten Anlauf klappte es jetzt.

Vier Bands aus vier Ländern wurden zu diesem Festival eingeladen, die alle jeweils zwei Stunden spielten. Ziel der Veranstaltung sei es, „das verstaubte Image der Blasmusik zu verbessern und junge Menschen dafür zu begeistern“, erklärte der Vorsitzende des Musikvereins Herongen, Andreas Tissen. „Wir wollen zeigen, dass Blasmusik auch modern und Musik für Partys sein kann“, sagte er.

Nach dem Einlass um 13 Uhr eröffnete um 13.45 Uhr die „Böhmerwaldkapel“ aus den Niederlanden das Festival und sorgte direkt für gute Stimmung. Die aus dem Süden Limburgs stammende Band präsentiert böhmische Blasmusik und orientiert sich mit den Klängen, anders als die anderen Gruppen an diesem Tag, am ehesten an herkömmlicher Blasmusik. Bei den Zuhörern machte sich so etwas wie Oktoberfest-Stimmung breit. Die Kostümierung von manchen war auch entsprechend.

Nach einer Aufbaupause von 45 Minuten brachte die siebenköpfige Gruppe „Southbrass“ ab 16.30 Uhr die Menge mit klassischer sowie moderner Blasmusik zum Tanzen. Die junge Südtiroler Band gewann im Jahr 2018 den Grand Prix der Blasmusik. Sie trieb den Stimmungspegel weiter in die Höhe.

 Beim Publikum auf dem Festplatz an der Bürgerhalle kam Oktoberfest-Stimmung auf.

Beim Publikum auf dem Festplatz an der Bürgerhalle kam Oktoberfest-Stimmung auf.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Im Anschluss gehörte die große Bühne der Band „Skaver“. Die seit 2016 bestehende Gruppe aus Saarbrücken verwandelt Songs aus den 90er Jahren und macht diese zu tanzbaren Ska-Songs. Die neun Musiker kombinieren Ska- und Reggae-Rhythmen mit Punkrock. Bekannte Melodien sorgten an diesem schönen Sommerabend dafür, dass die Fans mitsangen und ausgelassen tanzten.

Für das Wohlbefinden aller Besucher wurde bei „Brass Beatz“ auch gesorgt. Mit perfektem Blick auf die Bühne oder auf die beiden 16 Quadratmeter großen Bildschirme, die daneben aufgebaut waren, war es möglich, sich auf Strandliegen eine Pause zu gönnen und sich zu entspannen, ohne etwas zu verpassen. Aus Europaletten und Sitzkissen hatten die Organisatoren die zweite Option für eine Pause geschaffen, ebenfalls mit Blick auf die Bühne. Straelens Wahrzeichen, die bekannte grüne „Straelener Couch“, wurde in verkleinerter Form aufgebaut, um Besuchern eine schöne Foto-Location zu bieten.

Auch beim Essen war für jeden etwas dabei. Zahlreiche Foodtrucks von Bofrost, der Bäckerei Holtmanns, Kühne oder Edeka Brüggemeier versorgten die Gäste mit Burgern, Pommes und Currywurst, Brezeln, Kaffee oder mit gesünderen Snacks und süßen Mahlzeiten. Getränke- und Merchandising-Stände und die 20 Meter lange Theke rundeten das Angebot ab. Ein Stand direkt am Eingang des Festivals ermöglichte bargeldloses Bezahlen. Die Volksbank an der Niers wechselte echtes Geld in die Währung Token, mit der auf dem Gelände bezahlt werden konnte.

Viele Fans reisten auch von auswärts an, um an dem Festival teilnehmen zu können. „Manche kommen sogar mit Bussen aus Münster, Kassel, Regensburg oder Passau, um heute hier dabei sein zu können“, so Tissen.

Der Abschluss und das Highlight des Festivals waren ab 22 Uhr die „Fäaschtbänkler“. Diese Gruppe von fünf Musikern aus der Schweiz hat mit ihrer volksmusiknahen Instrumentierung in den vergangenen Jahren im Studio und auf hunderten Bühnen einen einzigartigen Popsound entwickelt. Ihr „Blowpop“ setzt sich aus Elementen der Blas-, House-, Pop- und Elektromusik zusammen. Die Jungs sind auf den großen Bühnen im ganzen deutschsprachigen Raum unterwegs und landeten mit den jüngsten CDs in den Charts.

Das „Brass Beatz“-Festival endete erst kurz nach Mitternacht.

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