Neue Baugesellschaft Thomas Mutz soll Gelderns Schulen aufmöbeln

Geldern · Thomas Mutz aus Pont übernimmt am 1. April die Geschäftsführung der Gelderner Baugesellschaft GmbH. Noch leitet er das Gebäudemanagement der Stadt Kleve. Mit großen Schulprojekten hat er dort bereits Erfahrungen gemacht.

 Thomas Mutz wird bald die Gelderner Baugesellschaft GmbH leiten. Auf seiner Agenda steht vor allem, die Schulen der Stadt auf Vordermann zu bringen.

Thomas Mutz wird bald die Gelderner Baugesellschaft GmbH leiten. Auf seiner Agenda steht vor allem, die Schulen der Stadt auf Vordermann zu bringen.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Auf ihn wartet eine Mammutaufgabe. Thomas Mutz ist der Geschäftsführer der neuen Gesellschaft, die Gelderns Schulen auf Vordermann bringen muss. Ab 1. April kann der Ponter sich auf einen deutlich kürzeren Weg zum Arbeitsplatz freuen. Bis dahin fährt er noch täglich nach Kleve, wo er in der Stadtverwaltung für das Gebäudemanagement verantwortlich ist. Dann wird er sein Büro mitten in Geldern in den Räumen des Gründerzentrums im Sparkassengebäude am Markt haben.

Geldern steht vor Investitionen in historischer Höhe: Die Gesamtschule wächst, das Schulzentrum, das derzeit auch noch von der Realschule An der Fleuth und der Sekundarschule genutzt wird, muss sich dem Schulkonzept der neuen Gesamt­schule anpassen. Die Realschule am Westwall soll so umgebaut und modernisiert werden, dass sie danach der Realschule, die heute noch An der Fleuth heißt, ein Gebäude bietet, das allen Anforderungen an einen modernen, nach den pädagogischen Anforderungen geplanten Neubau entspricht.

Und dann gibt es noch die beiden Gymnasien, für die zwei Möglichkeiten im Raum stehen: Entweder werden sie in den nächsten Jahren aufwändig saniert und modernisiert, oder es entsteht ein gemeinsamer Neubau, in dem beide Schulen dann ausreichend Platz haben. Auch bei den Grundschulen bleibt noch einiges zu tun. All diese Projekte soll die neue GmbH stemmen, die offiziell Gelderner Baugesellschaft GmbH heißt. Gehen wir mal davon aus, dass im Sprachgebrauch eher von der Bau-GmbH die Rede sein wird.

Das nötige Vorwissen bringt Mutz mit: Der gebürtige Essener war lange in der Wohnungswirtschaft tätig, hatte in verantwortlichen Positionen Sorge zu tragen, dass bis zu 200.000 Wohnungen in Ordnung sind, neu vermietet werden und dass Heerscharen von Hausmeistern und Gärtnern wirtschaftlich sinnvoll eingesetzt werden. In seiner Heimat wie in Neubrandenburg und Hamburg arbeitete er, bis er zum Gebäudemanagement der Stadt Kleve (GSK) wechselte. Sein Bravourstück in der Schwanenstadt: Neubau und Sanierung der verbleibenden Teile des Rathauses. Aber auch mit großen Schulprojekten hat er in der Kreisstadt schon seine Erfahrungen gemacht.

Nun freut er sich auf die neue Aufgabe an seinem Wohnort Geldern. Nach Pont kam er mit Frau und den beiden Kinder übrigens, als er noch in Essen tätig war und die junge Familie ein bezahlbares Haus suchte. Sein Anspruch ist, Architektur und Pädagogik zu verbinden. „Eine Schule hat heute ganz andere Anforderungen, als wir es aus unserer eigenen Schulzeit mit klassischem Frontalunterricht kennen“, so er 50-Jährige. Mit Themen wie Inklusion oder neuen Ansätzen wie Montessori habe sich viel verändert. Er sieht sich als Dienstleister für die Schulen, will ihnen Räume zur Verfügung stellen, die auf die besonderen Anforderungen der einzelnen Schule zugeschnitten sind.

Das kann er jedoch nicht alleine stemmen. Ihm zur Seite wird Felix van Huet stehen, der in der Gelderner Verwaltung bereits viel Erfahrung beim Thema Schulsanierung gesammelt hat. Dazu werden noch mindestens drei weitere Mitarbeiter kommen. Besonders Architekten will Mutz für sein junges Unternehmen gewinnen – erfahrene wie frische Absolventen der Hochschulen.

Welche Vorteile sieht er darin, nicht Teil der Verwaltung zu sein, sondern Geschäftsführer einer GmbH, die 100-prozentige städtische Tochter ist? Man könne viel flexibler arbeiten, erklärt er. Davon verspreche man sich Zeitgewinne wie eine höhere Wirtschaftlichkeit. Im Gegensatz zur Kommune sei bei der GmbH die Grenze, ab der Bau- wie Planungsleistungen europaweit ausgeschrieben werden müssen, deutlich höher.

Mutz: „Natürlich hat auch die Ausschreibung Vorteile. In der Realität ist es aber so, dass viele Handwerker vor Ort sich gar nicht mehr an solchen Verfahren beteiligen, weil sie viel Bürokratie bedeuten und die Auftragsbücher sowieso voll sind.“ Andererseits zeige sich auch bei europaweiten Ausschreibungen, dass die Bewerber meist doch aus der Region kommen und nicht aus Spanien oder Irland.

Bei manchem Projekt könne so bis zu einem Jahr an Zeit gespart werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort