Ärger über die Deutsche Bahn Generator vertreibt Künstlerin

Geldern · Ein lärmender und stinkender Stromerzeuger belästigt die Turm-Stipendiatinnen. Die Bahn will die Sache noch mal prüfen, sieht aber wenig Chancen auf Änderung.

 Alwina Heinz wurde es im Wasserturm zu laut.

Alwina Heinz wurde es im Wasserturm zu laut.

Foto: Norbert Prümen

Peter Busch ist sauer. „Das nimmt uns allen die Freude“, sagt der Mann vom Verein „Kuhnst Turm Niederrhein“ und Hausherr des Gelderner Wasserturms. Dort, in der Nähe des Bahnhofs, erschaffen gerade zwei Künstlerinnen im Rahmen des 22. Gelderner Turmstipendiums ihre kreativen Arbeiten. Das heißt: Derzeit ist nur noch eine vor Ort. Denn Alwina Heinz hat für ein paar Tage eine Auszeit genommen. Sie wurde vertrieben von einem unangenehmen Nachbarn.

Dabei handelt es sich um einen Generator. „Der brummt und rattert die ganze Nacht, außerdem verbreitet er Diesel-Gestank“, schimpft Busch über das Gerät, das seit einigen Tagen in Aktion ist und die Künstlerinnen, die am Wasserturm übernachten, massiv stört. „Das ist abends nicht auszuhalten“, sagt Busch.

Aufgestellt hat den Generator nach seiner Aussage die Deutsche Bahn, um damit Lokomotiven aufzuladen. Der Gelderner fragt, ob der Betrieb des Generators nicht zu anderen Zeiten oder etwas weiter weg vom Gelände des Wasserturms erfolgen könne. Busch hat auch das Gelderner Ordnungsamt eingeschaltet. Doch das könne nichts machen, sagte er, es habe an die Deutsche Bahn verwiesen.

Die Maßnahme sei mit dem Gelderner Ordnungsamt abgestimmt, teilte am Donnerstag auf Anfrage ein Bahnsprecher aus Düsseldorf mit. Das Platzieren des Generators stehe im Zusammenhang mit der aktuellen Baustelle auf der Bahnstrecke zwischen Kleve und Geldern. Diese Verbindung des RE 10 (Niersexpress) bleibt noch bis Anfang Dezember gesperrt, und der Bahnhof Geldern ist bis dahin Abstellbahnhof für die Züge der Nordwestbahn. „Die DB Netz muss die Infrastruktur stellen“, erklärte der Bahnsprecher. Der Dieselgenerator ist für die Dauerstromversorgung der Triebwagen da, bevor diese wenden und Richtung Krefeld zurückfahren. Er soll ebenfalls bis Dezember dort im Betrieb bleiben.

Außer von Peter Busch ist der Bahn keine weitere Beschwerde über den Generator bekannt. „Die Kollegen haben das Problem im Blick und werden die Situation noch einmal überprüfen“, sagte der Bahnsprecher. Große Hoffnungen auf eine Änderung wollte er am Donnerstag allerdings nicht machen. Der Spielraum zum Versetzen des Generators weiter weg vom Grundstück des Wasserturms sei relativ gering.

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