Bildende Kunst sucht Zuschauer Zu Besuch bei kreativen Frauen

Wachtendonk · Im offenen Atelier sind die Freizeitkünstler Geldern unter dem Motto „work in progress“ im Alten Wasserwerk in Wachtendonk tätig. Jeder kann der Gruppe in dieser Woche bei ihrer Arbeit zuschauen.

 Bei der Arbeit: Ingrid Schade, Brigitte Otten, Christiane Wedershoven, Margret Kretschmer, Madeleine Terschüren, Ines Petry sowie Lea und Anette Quide (v.l.) im Alten Wasserwerk.

Bei der Arbeit: Ingrid Schade, Brigitte Otten, Christiane Wedershoven, Margret Kretschmer, Madeleine Terschüren, Ines Petry sowie Lea und Anette Quide (v.l.) im Alten Wasserwerk.

Foto: Norbert Prümen (nop)

„Es kommt mir vor, als wäre ich mal eben in Südfrankreich gelandet“, sagt Ingrid Schade, die Vorsitzende der Freizeitkünstler Geldern. Im Alten Wasserwerk in Wachtendonk findet nun zum zehnten Mal das offene Atelier statt. Fünf Tage lang treffen sich die Mitglieder der Freizeitkünstler Geldern, um gemeinsam in idyllischer Umgebung Kunst zu machen. Bei bestem Wetter entsteht dort eine südliche Atmosphäre inmitten niederrheinischer Wiesen und Felder. Jeder ist eingeladen, einen Blick über die Schulter der Künstler während ihrer Arbeit zu werfen.

Die Künstler arbeiten in dem würfelförmigen Gebäude an verschiedenen Projekten. Einige bereiten sich auf die anstehende Ausstellung zum Thema „Freiheit“ vor, andere lassen sich von der „Umgebung und der Natur rund um das Alte Wasserwerk inspirieren und zu neuen spontanen Ideen hinreißen“, erklärt Schade.

Am Montag zeigten die Frauen der Freizeitkünstler Geldern ihre vielseitigen Ideen in allen Facetten. Claudia Wagenknecht ist nun im zehnten Jahr Mitglied und bereichert das Repertoire der Gruppe mit kunstvoll bemalten Steinen. „Ich male leidenschaftlich fein, detailliert und kleinformatig“ erzählt Claudia Wagenknecht. Die Freizeitkünstlerin orientiert sich an den Steinen, die sie sammelt. „Manchmal gibt der Stein schon eine Bedingung für das Motiv vor. Da meine Motive meist Tiere sind, ist die Farbe und Beschaffenheit des Steins ganz entscheidend dafür, welches Tier auf den Stein passt“, so Wagenknecht. Die Steine sind etwa hühnereigroß und passen perfekt in die Hand. Zum Verkauf stehen die kleinen Kunstwerke nicht, eher dienen sie als kleines Präsent für Familie und Freunde.

Die Vorsitzende des Vereins, Ingrid Schade, arbeitet an einem Bild für die Ausstellung. Ihr Werk zum vergangenen Thema „Transparenz“, wo ein Eisberg im Wasser mit kalten blauen Farben zu sehen ist, wird nun mit Hilfe von viel bunter Farbe zu einem „Gute-Laune-Bild“ umgewandelt, wie Schade erklärt. Sie sucht sich die Inspiration in der Natur und ist nun schon seit 40 Jahren nebenbei als Künstlerin tätig. Seit 2002 ist sie Vorsitzende des Freizeitkünstler-Vereins und ist begeistert von der Gruppe, die sich jeden Monat zur Terminabsprache und beim offenen Atelier im Alten Wasserwerk auch zum künstlerischen Schaffen trifft. Weitere Werke sind Malereien auf Holz, Porträtstudien auf Papier, abstrakte Kunst mit Acrylfarbe und auch Bilder mit Aquarellfarbe auf Papier. Jeder macht hier sein eigenes Ding, alle sind frei, eigene Ideen zu realisieren. Wer noch keine Idee hat, wird in dieser Umgebung keinerlei Schwierigkeiten haben, etwas zu finden. „Das entwickelt sich, wenn ich gleich nach draußen gehe und mich mit jemandem unterhalte. Dann habe ich das Bedürfnis, ein Bild aus meinem Kopf auf Papier zu bringen“, sagt Margret Kretschmer. Malereien von Frauen sind ihr Spezialgebiet. „Frauen sind interessant“ erklärt Kretschmer. Alle Freizeitkünstler sind tatsächlich nur in ihrer Freizeit künstlerisch aktiv. „Neben dem Alltag ist der Ausdruck mit Hilfe von Kunst ein Muss“, erklärt Kretschmer.

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