Gelderland Hundedreck soll nicht auf den Acker

Gelderland · Hundehaufen sind keine Kuhfladen. Und ob Bellos Kot oder die aufbereitete Jauche aus Viehställen auf die Felder gerät, ist nicht dasselbe. Darauf macht die Kreisbauernschaft aufmerksam, die Landwirte und Hundehalter zum Dialog auffordert. Heinz Lax, der Kreisvorsitzende, warnt etwas zugespitzt: "Hundekot auf Feldern verunreinigt Lebensmittel." Deshalb sollten Hundebesitzer ihre Tiere davon abhalten, ihr Geschäft auf Äckern zu verrichten.

 Auf dem Gehweg ärgelich: Ein Hundehaufen.

Auf dem Gehweg ärgelich: Ein Hundehaufen.

Foto: ddp, ddp

Hundehaufen können auf der Weide für Tiere zur echten Gefahr werden, sagt Lax. "Zum Beispiel dann, wenn Kühe Heu oder Grassilage fressen, die durch Hundekot mit Parasiten verunreinigt ist. Ein Gramm Hundekot beinhaltet Millionen von Bakterien. Beim Mäh- und Erntevorgang wird Hundekot in das Futter vermischt. Fressen Nutztiere dieses Weidefutter, können Krankheitserreger übertragen werden." Der Hundebandwurm zum Beispiel könne bei Rindern zu Fehl- oder Totgeburten führen. Auch der Einzeller Neospora Caninum führe gelegentlich zu Fehlgeburten bei Rindern.

Hygienerechtliche Vorschriften

Lax weiter: "Aber auch wirtschaftlich hat die Verunreinigung von Futterflächen weitreichende Folgen. So sind den Landwirten seitens der EU strenge hygienerechtliche Vorschriften bei der Gewinnung von Lebensmitteln auferlegt. Ihre Einhaltung ist nicht sichergestellt, wenn Futtermittel verunreinigt sind." Im schlimmsten Fall könne das Weidefutter dann nicht verwertet werden.

Für erzeugte Produkte wie Fleisch oder Milch trage der Landwirt aber die volle Verantwortung. Der Unterschied zwischen Hundekot und Kuhfladen bestehe vor allem darin, dass Rinder Pflanzenfresser seien und Hunde Fleischfresser. Dünnflüssige Gülle oder Mist würden vom Boden schnell aufgenommen, während Hundekot sich wochenlang nicht zersetze. Hinzu komme, dass Bauern Gülle nur zu bestimmten Zeiten und nicht in den Wochen vor der Ernte aufbringen dürften, während der Hund sich löse, wann er wolle. Hundehalter sollten die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner einsammeln, mitnehmen und schadlos entsorgen.

(RP)
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