Tierquälerei in Geldern Hund gehäutet an der Fleuth gefunden

Geldern · Eine Spaziergängerin macht eine fürchterliche Entdeckung. Es ist der Körper eines Hundes mit abgezogenem Fell und abgeschnittenen Ohren. Der Kadaver lag am Ufer der Gelderner Fleuth. Hintergründe zu der Tat sind bislang unklar.

 An der Ecke Bartelter Weg und Bönninger Weg wurde der Kadaver des gehäuteten Hundes gefunden. Aufgrund der drastischen Zurichtung des Tieres verzichtet die Redaktion auf ein entsprechendes Foto.

An der Ecke Bartelter Weg und Bönninger Weg wurde der Kadaver des gehäuteten Hundes gefunden. Aufgrund der drastischen Zurichtung des Tieres verzichtet die Redaktion auf ein entsprechendes Foto.

Foto: Heinz Spütz

Die Spaziergängerin meldete am Dienstag den Fund des toten Tieres bei einer Tierärztin, deren Praxis in der Nähe des Baches liegt. Die Tochter der Tierärztin und Mitarbeiter der Praxis eilten zum Ufer der Fleuth und sahen dort das brutal zugerichtete Tier. "Unsere Arzthelferin hatte sogar noch ein Chipgerät dabei, um prüfen zu können, wem der Hund gehört", sagt Tierärztin Ute Küppers.

Unserer Redaktion liegen Bilder des Tieres vor, die wir aufgrund der drastischen Darstellung nicht zeigen. Zu sehen ist, dass dem Hund das gesamte Fell abgezogen wurde. Lediglich die Pfoten sind noch mit braunem Fell bedeckt. Auch die Ohren des Tieres wurden abgeschnitten. "Man kann auch erkennen, dass es sich um eine Hündin handelt. Und sie hat sich ein Loch in die Zunge gebissen", sagt die Tierärztin. Sie informierte am Dienstag die Polizei, auch das Gelderner Ordnungsamt wurde eingeschaltet. Dieses holte das massakrierte Tier ab und informierte das Veterinäramt des Kreises Kleve.

Dieses untersuchte den Kadaver gestern, bestätigte den Sachverhalt und räumte auch die Vermutung aus, dass man es vielleicht mit einem Fuchs zu tun haben könnte, der durch einen Jäger getötet wurde. "Es handelt sich definitiv um einen Hund, und zwar um ein junges, mittelgroßes Tier", fasste Ruth Keuken, Sprecherin des Kreises Kleve, die Ergebnisse der Untersuchung zusammen. "Der Hund muss vorher in einem guten Pflegezustand gewesen sein, er weist sonst keine weiteren Verletzungen auf", so Ruth Keuken.

Eine Rasse lasse sich nicht mehr feststellen. "Schwierig ist auch, dass er schon einige Tage im Wasser gelegen haben muss. Eventuell ist er auch aus einem anderen Bereich angetrieben worden", stellt Keuken weiter fest. Ferner gebe es keinerlei Anhaltspunkte, durch die sich noch ein möglicher Halter des Hundes ermitteln lassen könnte.

Eine Polizeisprecherin erklärte, es sei bislang unklar, "ob die Verletzungen dem Tier vor oder nach seinem Tod zugefügt wurden". Auch das wird vom Kreisveterinäramt bestätigt: Das sei nicht mit Sicherheit feststellbar, führte Ruth Keuken aus. Aufgrund der Verletzungsmuster erscheine es jedoch "eher unwahrscheinlich", dass das Tier bei lebendigem Leibe derart gequält worden sei.

In den sozialen Netzwerken hat der erschreckende Fall bereits Kreise gezogen. Unter anderem berichtet der in der Region bekannte Kampfsportler und Tierschützer Ralf Seeger auf seiner Facebook-Seite sogar von mehreren getöteten Hunden. Diese sollen ähnlich bestialisch zugerichtet am Holländer See und in der Nähe des Sees gefunden worden sein. Sowohl der Kreis Kleve als auch die Polizei bestätigen das jedoch nicht: Sie wissen bislang nur von einem einzigen Fall.

(RP)
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