Seit Montag für Geschäftsreisende wiedereröffnet Endlich wieder Gäste im Hotel Seepark

Geldern · Seit Montag steht das Haus wieder für Geschäftskunden offen. Auf einen schnellen Neustart auch für touristische Gäste ist man vorbereitet. Auch das JA-Hotel kann dann gebucht werden.

 Seit gut sechs Wochen ist der große Parkplatz am Seehotel so gut wie leer. Wegen der Corona-Krise wurden Hotel und Spa geschlossen.

Seit gut sechs Wochen ist der große Parkplatz am Seehotel so gut wie leer. Wegen der Corona-Krise wurden Hotel und Spa geschlossen.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Ein kleiner Schritt zurück ins normale Leben: Nachdem das Hotel Seepark in Geldern nun etwa sechs Wochen geschlossen war, gab es am Montag eine behutsame Öffnung. Unter Berücksichtigung aller Hygienestandards kann man die Zimmer für geschäftliche Übernachtungen nutzen. Aufgrund der Einschränkungen in der Gastronomie beginnt der Start in den Tag mit einem Zimmerfrühstück oder einer Lunchbox. „Nachdem wir vermehrt Nachfragen bemerkten, haben wir uns zu diesem Schritt entschlossen“, so Marc Janssen von der Eigentümerfamilie, der nun darauf hofft, bald auch wieder touristische Gäste empfangen und im Restaurant bewirten zu dürfen.

Die ersten 15 Gäste bringen wieder ein bisschen Leben ins Haus, das am 20. März in eine Art Dornröschenschlaf gefallen war. Spa und Saunabereich waren schon am 16. März auf Anordnung des Ordnungsamtes geschlossen worden. Auch einige Handwerker sind derzeit im Seehotel tätig, so dass wenigstens wieder eine Handvoll Autos auf dem Parkplatz stehen. Wochenlang war er absolut leer. „In den ersten Wochen hatten die Handwerker noch gar keine Zeit für uns“, sagt Seniorchef Heinz Janssen. Gerade jetzt könne man die Gelegenheit für Arbeiten, die im laufenden Betrieb schwierig waren, nutzen.

Doch vom Normalzustand ist das Hotel mit seinen 88 Zimmern weit entfernt. Den Seepark kennt man fast nur ausgebucht, auch der Start in dieses Jahr war sehr gut. Bis Corona kam. Für die gut 120 Mitarbeiter bedeutet das bis auf wenige Ausnahmen Kurzarbeit. „Das ist sehr hart für die Belegschaft“, sagt Marc Janssen. „Schließlich fällt nicht nur ein Teil des Einkommens, sondern auch das Trinkgeld weg.“

Also hofft man nun, bald wieder durchstarten zu dürfen. Marc Janssen: „Es wird Auflagen gebe. Aber die werden wir erfüllen können. Hygienestandards spielen bei uns sowieso eine große Rolle, Platz für genügend Abstand werden wir bieten können.“ Bei er reinen Übernachtung sei das sowieso nicht das Problem, die Tische im Restaurant könne man weit auseinander stellen. „Wir werden ja auch die Tagungsbereiche für das Restaurant nutzen können“, so Janssen, denn mit großer Nachfrage für Seminare und Tagungen sei in nächster Zeit sicherlich nicht zu rechnen. Dass es wohl keine Buffets mehr geben wird, könne man lösen.

Für die Familie Janssen ist die Situation noch besonders, weil seit dem vergangenen Wochenende auch ihr neues „Kind“, das JA-Hotel im früheren Finanzamt, bewohnt sein sollte. Zwar haben sich nun noch ein paar Restarbeiten nach hinten geschoben, aber auch das 60-Zimmer-Haus könnte kurzfristig Gäste empfangen. Marc Janssen: „Gerade das JA-Hotel kommt den vermutlichen neuen Standards mit kontaktarmem Einchecken und Bezahlen per Handy ja sehr entgegen.“

Obwohl es immer noch kein konkretes Datum für den Neustart gibt, hält die Unternehmerfamilie sich mit Politikerschelte zurück. Sie hätte sich einheitlichere Lösungen für ganz Deutschland gewünscht sagt Monika Janssen. Marc Janssen vermisst einen klaren Plan der Entscheider. Unternehmen müssten ständig irgendwelche Pläne nachweisen oder Zertifizierungen absolvieren. Trotz früherer Pandemie-Übungen habe man bei der Politik den Eindruck, es laufe alles recht kurzfristig und planlos, oft sogar widersprüchlich. Und auch für den Neustart der Wirtschaft scheine es kein wirkliches Konzept zu geben. Dabei wäre es ein wichtiges Signal, einen Zeitpunkt zu kennen, auf den man hinarbeiten kann.

 Heinz, Monika und Marc Janssen an der Rezeption. Dort wurden bereits Sicherheitsmaßnahmen getroffen.

Heinz, Monika und Marc Janssen an der Rezeption. Dort wurden bereits Sicherheitsmaßnahmen getroffen.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Die Hoteliers blicken trotzdem positiv nach vorne. Denn es könnte einen guten Sommer geben. Deutschland werde zum Reiseziel Nummer eins werden, und die Hotelkapazität werde nicht reichen, alle unterzubringen, die sonst ins Ausland reisen. Insofern könnte es bald wieder Zeiten geben, in denen Seepark und JA-Hotel gut gefüllt sind. Und er glaubt, dass die Branche und die Berufe in Gastronomie und Hotellerie wieder mehr gesellschaftliche Anerkennung finden werden. „Man wird wissen, was man vermisst hat.“

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