Geldern Hendricks: Klare Worte zu Tangente und Windkraft

Geldern · Barbara Hendricks, Bundesministerin für Umwelt und Bau, hat ihre Hilfe bei der Verwirklichung der "Stadtkerntangente" in Aussicht gestellt; also der Verlegung der Bundesstraße 58. Die soll nach dem Willen der Politik aus der Innenstadt heraus und auf die Route am Seehotel vorbei geführt werden.

 Im Beisein von Bürgermeister Sven Kaiser trug sich Bundesumwelt- und -bauministerin Barbara Hendricks ins Goldene Buch der Stadt Geldern ein.

Im Beisein von Bürgermeister Sven Kaiser trug sich Bundesumwelt- und -bauministerin Barbara Hendricks ins Goldene Buch der Stadt Geldern ein.

Foto: seyb

Hendricks war gestern zum Austausch über Gelderner Themen zu Besuch in der Stadt. Sie traf Bürgermeister Sven Kaiser sowie Vertretern aus Politik und Verwaltung.

Sie würde die Einrichtung der Stadtkerntangente unterstützen, wenn die Stadt an bürokratische Probleme stoße, erklärte sie nach dem Treffen. Konkret gehe es um die Frage, ob das Projekt als Lärmschutz-Maßnahme durch das Land Nordrhein-Westfalen gefördert werden könne. "Wenn die das hinbekommen auf Verwaltungsebene, ist es gut", so Hendrix. Wenn nicht, dann würde sich für die Interessen der Stadt einsetzen.

Für die Gelderner Bürger, die gerne in Form einer Genossenschaft Windräder bauen würden, hatte die Umweltministerin eine ambivalente Botschaft. Nach einer Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes werden die Fördergelder für diese Stromerzeugung ab 2017 per Ausschreibung vergeben. Das heißt: Die kostengünstigsten Anbieter erhalten den Zuschlag. Die Bürger sind überzeugt, dass sie sich dann nicht mehr gegen große Energiekonzerne werden durchsetzen können.

Ministerin Hendricks verteidigte die Gesetzesänderung: "Ich finde, das ist auch unter marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten wichtig", sagte sie. Schließlich würden die Fördergelder letztendlich von den Stromkunden bezahlt. Das Gesetz werde aber dennoch so beschaffen sein, dass auch "kleinere" Akteure durchaus noch zum Zuge kommen könnten, versicherte sie. "Wie lukrativ es dann für die Bürgergenossenschaft ist, ist die eine Seite", gab Henricks zu bedenken. "Wie teuer es für die Stromkunden ist, ist die andere."

Die Bürger hatten sich wie berichtet ein "beschleunigtes Verfahren" für eine Genehmigung ihrer Windräder noch vor 2017 gewünscht. Die Lokalpolitik hat das aber inzwischen als zu risikoreich abgelehnt.

Barbara Hendricks erkundigte sich in Geldern auch zu den Schwierigkeiten mit den Sporthallen, die wegen Decken-Schäden gesperrt sind. Ihr Fazit: Geldern habe "das Problem im Griff".

(szf)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort