Wachtendonk Heimatkalender erfreut Bürgermeister

Wachtendonk · Historischer Verein für Geldern und Umgegend legt 66. Folge vor. Wachtendonk steht im Mittelpunkt des Geldrischen Heimatkalenders 2015. Themenmischung von aktueller Politik über Kindheitserinnerungen bis zu Mundartbeiträgen.

 Bürgermeister Udo Rosenkranz (l.), Gerd Halmanns (Vorsitzender Historischer Verein, M.) und Bernhard Keuck (Stadtarchivar von Straelen) stellten den Heimatkalender 2015 im Bürgerhaus "Altes Kloster" vor.

Bürgermeister Udo Rosenkranz (l.), Gerd Halmanns (Vorsitzender Historischer Verein, M.) und Bernhard Keuck (Stadtarchivar von Straelen) stellten den Heimatkalender 2015 im Bürgerhaus "Altes Kloster" vor.

Foto: Gerhard Seybert

Bürgermeister Udo Rosenkranz war gleich doppelt erfreut. Zum einen, weil Wachtendonk gerade ein erfolgreiches Jahr erlebt. Schuldenfreiheit, den Sprung über die 8000-Einwohner-Marke und die gute Vermarktung der Gewerbegebiete waren einige Punkte, die er in diesem Zusammenhang anführte. Und dann stellt der Historische Verein für Geldern und Umgegend, dem achtjährigen Turnus folgend, die Niersfeste in den Mittelpunkt des neuen Geldrischen Heimatkalenders. Da zeigte sich der Wachtendonker Rathaus-Chef vor allem vom aktuellen Gemeindeporträt begeistert. "Wir haben einen guten Lauf und eine exzellente Vergangenheit", sagte der Bürgermeister. Und einen guten Lauf wünschte er auch dem Heimatkalender.

Es ist die 66. Ausgabe, wie Gerd Halmanns, der Vorsitzende des Historischen Vereins, bei der Vorstellung des Druckwerks im Bürgerhaus "Altes Kloster" erklärte. Das Buch erfreue sich nach wie vor eines großen Interesses. Sein Dank galt den mehr als 40 Autoren und Fotografen, dem Redaktionsteam, dem Vorstand und den vielen anderen, die mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit zu diesem Gemeinschaftswerk beitragen. "Das ist ein schönes Geschenk, für St. Martin, für Nikolaus und für Weihnachten", rührte Halmanns kräftig die Werbetrommel.

Jürgen Kwiatkowski vom Redaktionsteam gab einen Überblick über das gut 300 Seiten starke Druckwerk. Erneut bietet der Historische Verein eine Themenmischung von aktueller Politik über Erinnerungen bis zu Gedichten und Mundartbeiträgen.

Da erzählt zum Beispiel ein alter Schrank aus einem Hof in Wachtendonk seine Geschichte. Ein Beitrag zeigt auf, was eine Wachtendonker Familie mit dem preußischen Königshof zu tun hatte, ein weiterer, wie 25 Familien durch Einbürgerung in Wachtendonk von Niederländern zu Preußen wurden. Der Düsseldorfer Gerichtsschreiber Jakob Douven hielt seine Erinnerungen an Kindheit und Jugend in Wachtendonk von 1879 bis 1899 fest.

Aus dem Nachlass des Wachtendonker Heimatforschers Josef Jennen erfährt man von "dem gefallenen Schaffner", einem Ereignis bei der Gelderner Kreisbahn. Fotos laden ein zu einem Spaziergang durch den Wankumer Ortskern einst und heute.

Aktuelle Themen sind unter anderem die Frauenförderung seit 1986 mit dem Gelderschen Draak, 125 Jahre Kirchenmusik in der evangelischen Kirchengemeinde Issum und Günter Demnigs "Stolpersteine" als Erinnerung an NS-Opfer im Gelderland. Erinnerungen betreffen unter anderem die Kindheit in Geldern sowie das Kriegsende in Twisteden, Sevelen und Nieukerk.

Den Hauptteil bilden Beiträge aus Archäologie, Geschichte und Kunst. Da geht es unter anderem um einen frühen Bürgerschützenverein in Issum vor mehr als 300 Jahren, und darum, wie Ponter Schüler und Lehrer den Ersten Weltkrieg erlebten. Ein Fotoalbum zeigt Bauernhöfe zwischen Weeze und Kerken 1949.

(RP)
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