Straelen "Harmonic Brass" in der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche
Straelen · Zum dritten Mal begrüßte Andres C. Ruppel das Ensemble "Harmonic Brass". "Eine Formation, die mit ihrer Musik nicht nur bezaubert, sondern verzaubert", freute er sich. In Frack und mit weißer Fliege zogen die vier Herren Hans Zellner (1. Trompete), Andreas Binder (Horn), Thomas Lux (Posaune) und Hermann Häberlein (Tuba) mit ihrer "neuen", ganz in schwarz gekleideten Dame Elisabeth Fessler (2. Trompete) unter ihrer Erkennungsmelodie, dem "Rondeau" des französischen Komponisten Mouret, in die Dietrich-Bonhoeffer-Kirche ein.
Schlicht "In concert" nennen sie ihr Programm. Bei so viel Blech-Prominenz reicht das. Allein der Name "Harmonic Brass" sagt Fans und Fachleuten genug. Ihr Sound ist homogen und glamourös virtuos wie kaum ein anderer. Damit hat sich das ebenso elegant kultivierte wie humorige Quintett international in alle Herzen gespielt, auch als musikalischer Botschafter des Goethe-Instituts, für das sie in zahlreichen internationalen Workshops als Dozenten tätig sind.
Seit 1991 sorgt "Harmonic Brass" für großen, auserlesenen Blechbläserklang rund um den Globus. Seit September 2014 ist Elisabeth Fessler bei "Harmonic Brass" und gibt der Männerriege das gewisse Etwas. Durch das Programm führte Andreas Binder. Er verstand es, Brücken zu den Stücken aus den unterschiedlichen Epochen zu schlagen und mit viel Witz das Team vorzustellen.
Als Entrée mit Torellis "Concerto in D" demonstrierten die Musiker überzeugend feine, barocke Blechbläser-Kammermusik mit klaren, tempobasierten Satzcharakteren. In der "Blumenarie" aus der Oper Lakmè von Lèo Delibes zeigten sie sich einmal mehr beweglich und spielfreudig. Begeisterter Applaus gab es bei Ravels "Bolero" und einer gelungenen Auswahl der schönsten Melodien aus dem Musical "My Fair Lady" von Frederick Loewe mit interaktiven Szenen. In einer Hommage an Louis Armstrong endeten die köstlich-klangvollen Überraschungen. Lang anhaltender Beifall und stehende Ovationen gab es für die Akteure.