Karneval in Issum Ko & Ka: „HWL“ ist seit 1967 dabei

Issum · Hans-Willi Leenings ist ein Urgestein des Issumer Karnevals. Die Sitzung begeisterte die Narren.

  Hans-Willi Leenings (r.) zusammen mit Helmut van den Berg auf der Bühne in Issum.

 Hans-Willi Leenings (r.) zusammen mit Helmut van den Berg auf der Bühne in Issum.

Foto: ja/Kaspers

„Mit 66 Jahren, ist noch lang noch nicht Schluss“ (1977) heißt es in Udo-Jürgens-Song. Die Vereinigung Ko & Ka (Karneval von Kolping und KAB) wird diesen Satz voll und ganz unterstreichen. Die Spielschar feiert in diesem Jahr nämlich ihr närrisches 66-jähriges Bestehen. Dass mit Mitte 60 noch lange nicht Schluss ist, bewiesen die facettenreichen 25 Programmpunkte, die für ein rund fünfstündiges Unterhaltungsprogramm sorgten. Weit über 100 Issumer leisteten auf der ersten Karnevalssitzung 2020 am vergangenen Samstagabend einen Beitrag auf der Bühne.

Ko & Ka-Matador Hans-Willi Leenings, kurz HWL, ist nun seit 1967 mit von der Partie. Damals stand er im Alter von 18 Jahren als junger Spund das erste Mal auf der Bühne. Man durfte damals nur als Volljähriger auf die Bühne, erklärte Leenings. „1967 war in Issum noch Wettbewerbskarneval. Da gab es in Issum vier Karnevalsveranstaltungen. Die einen waren im Saal Ophey. Und die „Abfallprodukte“ spielten sich im Saal Droste ab“, scherzt Leenings humorvoll. Bei Droste seien viele der jüngeren Karnevalisten gewesen. Leenings erinnert sich noch genau an eine Polizeikontrolle. „Die, die auf der Bühne waren, mussten nachweisen, dass sie 18 Jahre alt sind. Da bin ich stolz wie Oskar nach vorne gelaufen, sogar förmlich gerannt, um dem Polizeibeamten seinen Ausweis zu zeigen“, erinnert sich der ehemalige Ko & Ka-Präsident zurück.

Karneval habe sich in Issum über die Jahre hinweg sehr verändert. „Man kann nicht mehr das auf die Bühne bringen, was wir damals gemacht haben. Heute sind die Ansprüche höher“, meint Leenings. Man müsse sich länger und intensiver auf die Programmpunkte vorberietet, die Karnevalssitzungen seien auch viel facettenreicher als damals. Musikalisch Beiträge, Mundart, Tanzeinlagen, Comedy und vieles mehr stehe im modernen Karneval auf dem Programm. „Wir sind damals aus Kolping entstanden. Kolping hatte damals in den 50er Jahren die erste Karnevalssitzung durchgeführt und sich dann später mit der KAB zusammengetan“, so Leenings. Dort haben sich 40 Karnevalisten in einer Umkleidekabine von vier mal fünf Metern umgezogen, erinnerte sich Leenings schmunzelnd zurück.

Seit der Gründung der Vereinigung im Jahr 1954 haben mehrere hunderte Issumer bei Ko & Ka aktiv mitgewirkt. Ein Grund für das rege Engagement sei die generelle Offenheit der Vereinigung. „Die Ko & Ka ist bis heute kein eingetragener Verein mit festen Mitgliedern“, erzählte Leenings. Die Fluktuation an Aktiven sei dadurch zwar relativ hoch. Doch gebe es auch zahlreiche treue Seelen, die der Ko & Ka auch seit mehr als 25 oder 30 Jahren erhalten geblieben sind. Das diesjährige Karnevals-Motto lautet: „Eins, Neun, Fünf, Vier, seit 66 Jahren feiern wir.“ Der 71-jährige Leenings enterte am Samstagabend gegen 21.45 Uhr gemeinsam mit Helmut van den Berg die Bühne des Issumer Bürgersaals zum 20-minütigen, komödiantischen Duett „Helmut & Janneken“. Leenings: „Kannst du mir mal sagen, warum du weiße Ohren hast?“ Van den Berg: „Ich habe heute Morgen noch meine Mail-Box (Mehl-Box) abgehört.“

Leenings war lange Präsident der Vereinigung. Seit einigen Jahren hat Pia Rennen das Zepter übernommen. „Pia ist sehr selbstständig und souverän geworden. Mit ihr habe ich eine gute Nachfolgerin“, lobt er.

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