Sevelener tauschen Erinnerungen aus 50 Jahre Amelandlager Sevelen
SEVELEN · Die niederländische Ferieninsel ist die Kinderinsel schlechthin. Generationen vom Niederrhein haben hier ihren Sommerurlaub verbracht. Ein Erinnerungstreffen weckte bei den Besuchern viele Erinnerungen.
Es ist ein Erlebnis, das viele Sevelener verbindet: das Amelandlager. Bereits seit fünf Jahrzehnten fahren Sevelener Kinder und Jugendliche mit Betreuern, Lagerleitern, Küchenmuttis und Hausmeistern auf die niederländische Insel, um dort unvergessliche 18 Tage voller Spaß und Spiel zu erleben.
Das 50-jährige Jubiläum wurde am Pfingstsamstag zum Anlass genommen, ein Ehemaligentreffen zu veranstalten, zu dem alle herzlich willkommen waren, die als Betreuer, Küchenmuttis und Co. in den vergangenen 50 Jahren dabei mitgeholfen haben, das Lager zu einem tollen Erlebnis für die Kinder zu machen. Im Mittelpunkt standen der Austausch über die alten Zeiten, Anekdoten über das Ferienlager sowie die vielen Fotos, die an die Sommer im Amelandlager erinnern. Da kamen alte Geschichten wieder hoch, wie man beispielsweise im alten VW-Bus durch die Dünen fahren musste, um frische Milch beim Bauern zu holen oder wie das Ferienlager in einem alten Bauernhof errichtet wurde.
Das Amelandlager ist jedes Jahr ein besonderes Highlight für die Organisatoren: „Wenn du einmal da warst, bist du im Fieber. Du willst immer wieder“, so der derzeitige Amelandlagerleiter Christian „Scholle“ Schwevers. Die rund 90 Gäste im Bürgerhaus stammten aus allen Altersgruppen und sind der beste Beweis dafür, dass auch nach vielen Jahren das Amelandlager eine wichtige Phase im Leben der ehemaligen Freizeit-Teilnehmer darstellt.
Denn im Ferienlager entstanden nicht nur schöne Erinnerungen, sondern auch Freundschaften. Thea van Luick war Anfang der 70er Jahre drei Jahre lang Leiterin des Amelandlagers: „Es war eine sehr gute Zeit“, erinnert sie sich zurück. „Ich war aufgrund meines Berufes grade an den Niederrhein gekommen und kannte niemanden. Durch Ameland hat man dann aber schnell Freundschaften geschlossen, durch das gemeinsame Planen und die Organisation. Da wollte man dann gar nicht mehr weg.“
Dasselbe empfanden auch jüngere Generationen. Vor 15 Jahren war Christiane Niehus als Betreuerin dabei: „Es war der Weg zum Erwachsenwerden. Es war eine tolle Zeit in der Jugend“, erzählt sie. „Sowohl die Freizeitgestaltung mit den Kindern hat mir Spaß gemacht als auch das Betreuerleben an sich.“
Einige der Ehemaligen sind heute in ganz Nordrhein Westfalen und Deutschland verstreut und haben einen langen Weg auf sich genommen, um bei dem Treffen nochmal mit den alten Freunden in Erinnerungen an die Zeit auf der niederländischen Nordseeinsel zu schwelgen. Die meisten Gäste stürmten direkt zu den Fotowänden und freuten sich über die schönen Andenken. Auch ein kleiner Film erinnerte an die „alten Zeiten“.
Die aktuellen Betreuerinnen haben ebenfalls an dem Abend teilgenommen und konnten sich mit den Vorgängern austauschen. Ein Ehemaligentreffen wurde bereits zum 40-jährigen Jubiläum veranstaltet. Auch damals waren viele gekommen, um sich an die Freizeiten zu erinnern.
Das Amelandlager findet jedes Jahr in den Sommerferien statt und bietet Platz für rund 80 Kinder. Für einen Unkostenbeitrag von 410 Euro pro Kind inklusive 40 Euro Taschengeld wird den Kindern ein buntes Programm geboten. Von Showimitationen wie „Amelands next Topmodel“ oder „Schlag den Betreuer“ bis hin zu einem Betreuer-Such-Spiel, einer Schatzsuche und Bubble Balls. Das Ehemaligentreffen hat bewiesen, dass das Ferienlager nicht nur unvergessliche Erinnerungen für die Kinder schafft, sondern auch für alle anderen Beteiligten, die den Kindern den tollen Sommer ermöglichen.
