Geldern Große Pfarrgemeinde hinterfragt sich

Geldern · Ein Fragebogen und weitere Aktionen von St. Maria Magdalen Geldern sollen ermitteln, wie Christen und andere Bürger zu den kirchlichen Angeboten stehen. Die Umfrage dauert bis Ende August.

An der Kasse des Getränkemarktes liegt in diesem Fall nicht nur bunte Reklame. Anders wirkt eine einfache Broschüre mit schwarzer Schrift auf weißem Untergrund. "Fragebogen" so lautet die Überschrift, "Katholische Pfarrgemeinde Maria Magdalena Gelder" die Unterzeile. Auffällig ist vor allem das bekannte Logo der Gemeinde mit den beiden, kleinen "m" und der Kirchen-Silhouette mit den Punkten, die die ehemaligen Pfarrgemeinden darstellen. Das macht neugierig. Was steckt hinter dieser Aktion?

Arndt Thielen, Leitender Pfarrer in Geldern, und Ursula Jockweg-Kemkes, Sprecherin einer mehrköpfigen Steuerungsgruppe, schilderten die Hintergründe. Die Pfarrgemeinde habe es sich zur Aufgabe gemacht, ihre Angebote zu überdenken, und gegebenenfalls neu auszurichten, ist bereits in der Einleitung des Fragebogens zu lesen. "Die Fusion ist nun bereits acht Jahre her, in denen sich eine Menge ereignet hat", ist Thielen überzeugt. Auch dies sei ein Grund für die Fragebogenaktion.

Ursula Jockweg-Kemkes hat schriftlich einige weitere Beweggründe zusammengestellt. Die Gelderner leben in einer der größten fusionierten Kirchengemeinde des Bistums Münster. Seit vielen Jahren ist die Pfarrgemeinde mit ihren Ortschaften in einem langen und nicht immer einfachen Veränderungsprozess. Das Bistum Münster hat alle Pfarreien aufgefordert, einen Pastoralplan zu entwickeln, um die Gemeinden für die Zukunft gut aufzustellen. Dies hat der Pfarreirat einstimmig angenommen und beschlossen, eine Steuerungsgruppe zu bilden, die den Prozess begleitet. In dieser Gruppe engagieren sich Vertreter des Pfarreirates, des Kirchenvorstandes, einige Gläubige aus der Gemeinde und Pfarrer Arndt Thielen.

Ähnlich, wie in einem Unternehmen denkbar, stellt sich die Gemeinde Maria Magdalena Zukunftsfragen wie: "Wo stehen wir?", "Wo wollen wir hin?", "Was ist unsere Kompetenz?" und "Welche Ressourcen stehen uns zur Verfügung?". Das Ziel der Aktion lautet: "Entwicklung eines Pastoralplans für die Pfarrei".

Neben verschiedenen Geschäften ist der Fragebogen in jeder Kirche der Pfarrgemeinde und auf www.st-mariamagdalena-geldern.de erhältlich. Ausgefüllt zurückgegeben werden können die Fragebögen in jeder Kirche in den verschiedenen Ortschaften der Pfarrgemeinde, aber auch bei den im Fragebogen genannten Adressen. "Wir haben übrigens die Rückgabefrist vom 23. August um gut eine Woche auf Ende August verlängert", fügt Thielen noch hinzu.

Die Fragen sind sehr einfach gestaltet: Wie stehen Sie zur Pfarrgemeinde? Wie finde ich die Gottesdienstangebote? Wie bewerte ich das Angebot der Pfarrgemeinde in den unterschiedlichen Bereichen? Das sind nur einige Beispiele. Die Antworten können dann beispielsweise von "sehr gut" bis "eher schlecht" gewichtet werden. In weiteren Abschnitten geht es noch um das Ehrenamt und einige Angaben zur Person, die aber anonym gehalten sind. Auch können die Antworten zu den Fragen "Was finde ich gut (oder schlecht), wenn ich an die Pfarrgemeinde denke?" aufgeschrieben werden.

"Jede Meinung zählt", sind die beiden Verantwortlichen fest überzeugt. Damit diese Fragebogenaktion nicht alleine steht, ist sie in weitere Aktionen eingebettet. So werde es beispielsweise auch noch eine Straßenbefragung geben, kündigte Jockweg-Kemkes an.

(RP)
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