Issum Große Leidenschaft für alte Radio-Geräte

Issum · Die Ausstellung "Es hat gefunkt! 1923-2013, 90 Jahre Radio" ist im His-Törchen in Issum zu sehen. Dietmar Aghten und Wilfried Meier präsentierten Sammlerstücke. Das Älteste ist aus dem Jahr 1925.

 Dietmar Aghten (li.) und Wilfried Meier haben die Ausstellung organisiert – sie freuen sich über das Ergebnis.

Dietmar Aghten (li.) und Wilfried Meier haben die Ausstellung organisiert – sie freuen sich über das Ergebnis.

Foto: Jürgen Venn

Ein quadratförmiger Holzklotz mit einer kleinen Senderskala an der Vorderseite. An der rechten und linken Seite befinden sich einige Drehschalter. Das soll ein Radio sein? Die meisten der Radiogeräte aus der Sammlung von Dietmar Aghten und Wilfried Meier, die im His-Törchen Issum ausgestellt sind, sind so alt, dass man nicht erkennt, dass es Radios sind. Sie haben keine Ähnlichkeit mit den heutigen Modellen.

Der Aussteller Aghten aus Geldern entdeckte seine Leidenschaft für alte Radios schon als Schüler. "Auf dem Weg zur Schule taten mir die Radios auf dem Sperrmüll immer leid", erzählt der heute 49-Jährige. Als 15-Jähriger sammelte er mit seinem Mofa und einem Anhänger zahlreiche Radios vom Sperrmüll ein. "Schon als 16-Jähriger hatte ich 40 Radios. Ich habe sie dann aber irgendwann weggeschmissen, da ich als Teenager andere Interessen hatte", berichtet Aghten. Durch "einen dummen Zufall" kaufte er als 18-Jähriger ein Messgerät, bei dem sich herausstellte, dass es ein Radio war.

Die Sammelleidenschaft wurde wieder geweckt. "Auf Flohmärkten habe ich viele Radios gesammelt. Da die meisten Gerät defekt waren, habe ich sie wieder repariert", so der Aussteller. "Meine über 30 Jahre gesammelten Geräte sind im Keller gelagert. Es sind ungefähr 90", erzählt Aghten und betont, dass alle funktionstüchtig sind. Er hat sich auf Vorkriegsradios spezialisiert: "Für mich ist die Form eines Radios und nicht der Klang wichtig."

Seinen Freund, den Radio- und Fernsehtechniker Wilfried Meier, lernte Aghten vor ungefähr 15 Jahren kennen. "Ich habe schon als Kind damit angefangen, an Radios herumzubasteln. Aus meinem Hobby entwickelte sich mein Berufswunsch", sagt Meier. Aghten lobt seinen Freund Meier und sagt: "Er bringt alle alten Geräte wieder zum Laufen."

Klaus Thoms aus Geldern nutzt bei der Ausstellung die Gelegenheit, sich zu informieren, was für ein Radiomodell er von seinen Eltern bekommen hat. Er zeigt den Männern ein Foto von dem Radio auf seiner Kamera. Meier ist sich direkt sicher: "Es ist ein frühes Nachkriegsgerät."

Besucherin Sandra An Huef aus Issum ist begeistert. "Mir hat die Ausstellung sehr gut gefallen. Es ist schön und interessant zu sehen, wie sich die Technik der Radios entwickelt hat", sagt sie.

Die Radio-Ausstellung der beiden leidenschaftlichen Sammler Aghten und Meier kann noch bis einschließlich zum 9. Juni besucht werden. Besucherin An Huef rät allen, sich das nicht entgehen zu lassen, denn sie ist fest davon überzeugt: "Es lohnt sich!"

(keh)
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