Geldern Größerer Bus für "De Geldersche" nötig

Geldern · Planer Rolf Hoppe stellte in Geldern den neuen Entwicklungsplan für den Nahverkehr vor. Die Fahrzeuge sollen umweltfreundlicher werden. Großteil der 230 Haltestellen im Stadtgebiet wird in Sachen Barrierefreiheit verbessert.

 "De Geldersche" erfreut sich so großer Beliebtheit, dass der bisher eingesetzte Kleinbus durch einen größeren ersetzt werden soll.

"De Geldersche" erfreut sich so großer Beliebtheit, dass der bisher eingesetzte Kleinbus durch einen größeren ersetzt werden soll.

Foto: Stadt Geldern

Es ist eine Erfolgsgeschichte. "De Geldersche", die Stadtlinie 9, erfreut sich großer Beliebtheit. Manchmal ist die Nachfrage so groß, dass der bisher eingesetzte Bus sogar zu klein ist. Entsprechend soll das Fahrzeug durch einen größeren Wagen ersetzt werden. Ein Aspekt des neuen Entwicklungsplans für den Nahverkehr, den Rolf Hoppe von der Planungsgesellschaft Verkehr (PGV) aus Köln im Bürgerforum vorstellte.

Zu groß darf auch der neue "De Geldersche" nicht werden, damit er weiter durch alle Straßen passt. "Das neue Fahrzeug wird ein Midi-bus, etwa zehn Meter lang, mit einer zweiten Tür und einer ausklappbaren Rampe", erläutert Heinz-Theo Angenvoort, für die Gelderner Verkehrsbetriebe verantwortlich. Mehr Platz, aber weniger Emissionen - das passt in das Konzept. Denn auf allen Stadtlinien sollen nach und nach - um die Unternehmen nicht zu überfordern - Busse eingesetzt werden, die der Euro-6-Norm entsprechen.

Warum nicht gleich Elektrofahrzeuge? Angenvoort wie Hoppe sagen, dass die Technik dafür noch nicht passt. "De Geldersche" zum Beispiel fährt 250 Kilometer am Tag. Die längste Stehzeit im Fahrplan sind vier Minuten. Das reiche niemals für die nötige Zwischenaufladung. Zudem wäre das Fahrzeug noch doppelt so teuer wie die Diesel-Alternative. Hoppe sieht aber langfristig im ländlichen Raum, auch den Antrieb mit Biogas oder mit Wasserstofftechnik als Alternative.

Den ÖPNV-Entwicklungsplan (ÖPNV steht für öffentlicher Personennahverkehr) muss Geldern (wie auch Straelen) aufstellen, weil das EU-Recht eine verbindliche rechtliche Grundlage für den kommunalen Busverkehr ab Ende 2019 fordert. Der Rat soll das Konzept im Februar verabschieden. Wobei es keine wirklich grundsätzlichen Änderungen gibt, da Planer Hoppe, der sich schon seit Jahrzehnten mit der Situation in Geldern befasst, die Stadt mit ihren Stadtlinien, dem Taxibus und dem Anruf-Sammeltaxi gut aufgestellt sieht. Die regionalen Linien sind nicht Teil des Plans, da ist der Kreis zuständig.

Ein großes Thema des Plans ist die Barrierefreiheit. Das gilt für neue Fahrzeuge, aber besonders auch die Einstiegsbereiche an den Haltestellen. Und davon hat Geldern sehr viele - 235 genau, wenn man sie für jede Fahrtrichtung einzeln zählt. Nach den Vorgaben sollen sie eigentlich alle barrierefrei werden - inklusive Leitstreifen für Sehbehinderte. In Geldern soll zunächst zumindest die Hälfte umgebaut werden. Stellen, wo nur selten jemand einsteigt, bleiben zunächst unberücksichtigt. Sollte dort aber ein behinderter Mensch den Bus regelmäßig nutzen wollen, werde man entsprechend reagieren.

Auch dieser Ausbau soll sukzessive erfolgen. Und angesichts eines Investitionsvolumens von fast 1,5 Millionen Euro mahnt Hoppe, dass das nur umzusetzen sein wird, wenn es auch eine entsprechende Förderung durch das Land gibt.

(RP)
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