Coronavirus sorgt für frühzeitiges Ende des Freiwilligendienstes Die Gefühlsachterbahn auf dem langen Weg nach Hause

Greta Küppers aus Straelen war im Dienst in Bolivien.

 Greta Küppers war für einen Freiwilligendienst in Bolivien. Wegen des Coronavirus kam sie eher wieder nach Deutschland als ursprünglich geplant.

Greta Küppers war für einen Freiwilligendienst in Bolivien. Wegen des Coronavirus kam sie eher wieder nach Deutschland als ursprünglich geplant.

Foto: Greta Küppers

Viel zu früh endet der Freiwilligendienst der Straelenerin Greta Küppers in Bolivien. Am 1. März flog sie für die Initiative „Christen für Europa“ in das südamerikanische Land, um in einem Schwesternheim, dem auch ein Kinderheim angeschlossen ist, zu arbeiten. Dort wird sich um Sozialwaisen gekümmert, also Kinder, deren Eltern finanziell oder psychisch die Erziehung ihrer Kinder nicht leisten können. Weil im Mai die Wahlen in Bolivien anstehen und politische Unruhen zu erwarten sind, startete Greta gemeinsam mit einer anderen Freiwilligen zu einer kleinen Reise durch Südamerika vor Antritt des Dienstes. Dass ein Virus alles auf den Kopf stellen würde, war da noch nicht abzusehen. „Als wir losgefahren sind, war das Coronavirus noch kein Thema“, sagt die 18-Jährige. Dann ging alles Schlag auf Schlag. „Jeden Tag kamen neue Nachrichten“, sagt Greta. Als sie von Argentinien zurück nach Bolivien wollten, waren die Landesgrenzen zu. „Mit dem Bus konnten wir nicht zurück.“ Zurück mussten sie mit dem Flugzeug. Am Flughafen wurde sie gefragt, ob sie vor 14 Tagen in Europa war. Da war sie aber schon 15 Tage in Südamerika und entging so der Quarantäne. Dann kam die nächste unerwartete Nachricht. Die Organisation Weltwärts beschloss, dass alle Freiwilligen zurück nach Hause müssen. „Wir waren supertraurig“, sagt Greta über ihre Gefühlsachterbahn und die der anderen Freiwilligen. Heute sagt sie, es war sinnvoll. Sie hätte dem Gesundheitssystem in Bolivien nicht zur Last fallen wollen. „Und in Deutschland wird aktuell auch viel Hilfe gebraucht.“ Bis sie allerdings in Frankfurt landete, war es ein Abenteuer. In Montero, wo das Kinderheim liegt, herrschte Ausgangssperre. Auf dem Weg zum Flughafen nach Santa Cruz durchlief sie zwei Kontrollen. Die Schwestern des Kinderheims haben eine Sondergenehmigung. Weil sie die Kinder versorgen müssen, dürfen sie noch fahren, trotz Ausgangssperre. In der Hand hielt Greta außerdem den Bescheid der deutschen Botschaft, dass sie ausgeflogen wird. Allerdings standen die Freiwilligen ganz hinten auf der Liste. Sie kamen noch mit, anders als 30 deutsche Touristen. Deren Flieger geht am Donnerstag. Greta ist froh, wieder zu Hause zu sein. Aber auch traurig. Sie hofft, den Weltwärts-Dienst nachholen zu können. Den Traum hat sie nicht aufgegeben.

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