Leiter des Kapellener Kirchenchors Gregorius-Plakette für Lothar Hackstein

Der Organist und Chorleiter wurde beim Sängerfest im Park der St.-Bernardin-Wohnanlage für seine 40-jährige Dienstzeit im Kapellener Kirchenchor ausgezeichnet. 1979 trat er die Nachfolge von Willi Küppers an.

 Wilfried Molderings, Lothar Hackstein und Gerd Uehlenbruck.

Wilfried Molderings, Lothar Hackstein und Gerd Uehlenbruck.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

„Wo man singet, da lasse dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder“ mit diesen Worten des Deutschen Dichters Johann Gottfried Seume eröffnete der Vorsitzende des Kapellener Kirchenchors, Wilfried Molderings, das Sängerfest im Park der St.-Bernardin-Wohnanlage. „Wir haben das Sängerfest für ihn gemacht“, sprach Molderings ins Mikrofon bei seiner Begrüßungsrede. Mit „ihn“ ist Lothar Hackstein gemeint. In diesem Jahr blickt der Organist und Chorleiter auf eine 40-jährige Dienstzeit im Kapellener Kirchenchor zurück.

Auch darüber hinaus leitet er seit vielen Jahren zahlreiche, weitere Musikvereine aus der Umgebung, die alle zu Ehren Hacksteins am vergangenen Sonntag zum Dienstjubiläum ihren musikalischen Beitrag leisteten. „Alle deine Chöre haben spontan zugesagt, um heute hier zu sein“, erzählte der Vorsitzende des Kirchenchors.

1979 trat der damals 20-Jährige Hackstein die Nachfolge des altverdienten Chorleiters und Organisten Willi Küppers an. In der Vereinschronik heißt es dazu: „Nach anfänglicher Eingewöhnungszeit erarbeitete er sich schnell Akzeptanz der erstmals skeptischen, langjährigen Chormitglieder.“ Doch das anfängliche Misstrauen wurde schnell von Hacksteins musikalischer Begeisterung und seiner großen Leidenschaft an der Kirchenmusik verdrängt.

Auch im Alter von mittlerweile 60 Jahren weiß der Musikbegeisterte mit langen grauen Haaren und stolzem Nikolausbart, das Publikum mitzunehmen. Beim schwungvollen, afrikanischen Gospelsong „Amezaliwa“ animierte er die Zuschauer im Refrain zum Klatschen und Mitmachen. Dass er nicht nur mit einer Klaviatur umzugehen weiß, sondern auch Humor besitzt, zeigte er, als er den Moderator der Veranstaltung, Georg Dahlhaus, kurzzeitig in einen „Wendisten“ – Bezeichnung für jemanden, der Notenblätter wendet – verwandelte. „Achtung! Der sonst so gute Moderator wird nun zum kompetenten Wendisten“, kündigte Hackstein vor dem Song „Tears in heaven“ an, bei dem Dahlhaus ihm als „Notenblatt-Wender“ zur Seite stand.

Trotz des durchwachsenen Wetters lauschten rund 200 Besucher dem breiten Musikprogramm der sechs mitwirkenden Chöre unter der Gesamtleitung Hacksteins sowie den Stücken des Senioren-Blasorchesters Niederrhein. Um kurz nach zwölf Uhr erreichte das Sängerfest einen überraschenden Höhepunkt. Annegret Walbröhl, Regionalkantorin aus Xanten, überreichte dem verdienten Kirchenmusiker Hackstein vor zahlreichen Zuschauern die Gregorius-Plakette.

Sie gilt als höchste Auszeichnung für Kirchenmusiker im Bistum Münster und wird nur selten verliehen. Hackstein wurde damit auf dem Sängerfest eine besonders große Ehre zuteil.

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