Golflcub Schloss Haag Geldern setzt auf natürliche Feinde Mit Meisen den Eichenprozessionsspinner vertreiben
Haag · Über 50 Vogelkästen für Blau- und Kohlmeisen haben Mitglieder des Golfclubs Schloss Haag aufgehangen. Die Vögel sollen die gefährlichen Raupen des Schmetterlings fressen.
Auf die natürliche Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners setzt man auf der Golfanlage Schloss Haag in Geldern. Der Schmetterling ist bekanntlich gefürchtet, weil die Raupen ab Ende April bis Anfang Mai für Menschen gefährlich werden, wenn sie Brennhaare bilden.
Diese kaum sichtbaren Brennhaare brechen bei Wind oder Berührung sehr leicht ab und werden durch die Luft bis zu 200 Meter weit getragen. Sie enthalten das Eiweißgift Thaumetopoein, das bei Kontakt mit der Haut Augenreizungen, Fieber, Hautirritationen, Schwindel und sogar allergische Schocks hervorrufen kann. Auch das Einatmen der Haare löst eine Reaktion bei Menschen aus: Es kommt zu Atembeschwerden wie Bronchitis und Asthma.
In Deutschland werden beim Kampf gegen den Eichenprozessionsspinner vorrangig Insektizide eingesetzt, oft vom Hubschrauber aus versprüht. Dies ist jedoch nur erfolgreich, wenn sich die Larven in den ersten beiden Entwicklungsstadien befinden. Das Problem bei der chemischen Bekämpfung ist zudem, dass nicht nur der Falter, sondern alle Insekten in der Nähe getötet werden, die mit dem Gift in Berührung kommen. Eine Alternative ist das Ansiedeln von Meisen und Rotkehlchen in befallenen Gebieten. Die Raupe gehört zu den Leibspeisen der Vögel, und im Frühjahr können die Elterntiere ihre Jungen mit dem Eichenprozessionsspinner füttern.
Darauf setzt man beim Gelderner Golfclub: Durch ein Förderprogramm des Landes NRW wurde es dem Golfclub ermöglicht, über 50 Vogelkästen für Blau- und Kohlmeisen aufzuhängen. Umgesetzt wurde die Aktion durch freiwillige Helfer vom Golfclub. Zur Freude der Helfer war schnell zu sehen, dass kurz nach dem Aufhängen die ersten Vogelkästen bezogen wurden. Jugendwart Marcel Johne vom Vorstand: „Der Golfclub in Geldern freut sich, dass auf natürliche Weise die Bekämpfung angegangen werden konnte und hofft sehr, dass die Meisen viele Raupen der Eichenprozessionsspinner beseitigen.“.