Klassik in Geldern Goldberg-Variationen in Geldern

Geldern · Kantor Dieter Lorenz spielt das Meisterwerk von Johann Sebastian Bach am 3. Dezember auf der Orgel von St. Maria Magdalena. Der Kartenvorverkauf für das Konzert in der Kirche läuft.

 Die Beleuchtungsanlage in der Pfarrkiche St. Maria Magdalena lässt jede Variation in einem anderen Licht erscheinen. 

Die Beleuchtungsanlage in der Pfarrkiche St. Maria Magdalena lässt jede Variation in einem anderen Licht erscheinen. 

Foto: Martin van der Pütten

Zu einem besonderen Konzert lädt der Förderkreis der Geistlichen Konzerte am Freitag, 3. Dezember, um 19 Uhr in die Pfarrkirche St. Maria Magdalena Geldern ein. Kantor Dieter Lorenz wird an diesem Abend die Goldberg-Variationen von Johann Sebastian Bach auf der Orgel spielen.

Die Goldberg-Variationen sind ein Werk (BWV 988), das im von Bach selbst veranlassten Erstdruck aus dem Jahr 1741 als „Clavierübung-Aria bestehend in einer Aria mit verschiedenen Veränderungen vors Clavicimbal mit 2 Manualen“ bezeichnet wurde. Die Benennung nach Johann Gottlieb Goldberg entstand posthum aufgrund einer Anekdote.

 Kantor Dieter Lorenz spielt Bach auf der Orgel in der Pfarrkirche St. Maria Magdalena.

Kantor Dieter Lorenz spielt Bach auf der Orgel in der Pfarrkirche St. Maria Magdalena.

Foto: Lorenz

Die Goldberg-Variationen stellen einen Höhepunkt barocker Variationskunst dar. Das Werk zeichnet sich durch einen planvollen Gesamtaufbau mit regelmäßig eingefügten, in den Oberstimmen streng kanonischen Sätzen aus. Den inneren Zusammenhang der Variationen untereinander liefert das gemeinsame Bassthema. Jeder Einzelsatz besitzt einen eigenen Charakter. Die Haupttonart ist G-Dur.

Die genaue Entstehungszeit des Werkes ist unbekannt. Es wurde im Herbst 1741 in Nürnberg von Balthasar Schmid (1705–1749) gestochen und verlegt. Bachs Autograph existiert nicht mehr. Große Beachtung fand daher ein 1975 aufgefundenes, einwandfrei Bach zuzuschreibendes Handexemplar des Erstdruckes, das neben kleinen Korrekturen auch 14 Kanons in Bachs Handschrift enthält. Der Name Goldberg-Variationen (auch Goldberg’sche Variationen) etablierte sich erst im Laufe des 19. Jahrhunderts. Er wurde nach einem anekdotischen Bericht in Johann Nikolaus Forkels Buch über Johann Sebastian Bachs Leben, Kunst und Kunstwerke von 1802, gebildet. Laut Forkel ist Bachs Aria mit verschiedenen Veränderungen für den russischen Gesandten am Dresdner Hof, den mit der Familie Bach befreundeten Grafen Hermann Carl von Keyserlingk, verfasst worden. Der in dessen Diensten stehende Cembalist Johann Gottlieb Goldberg, ein hochbegabter Schüler Wilhelm Friedemann Bachs und Johann Sebastian Bachs, sollte dem Grafen daraus vorspielen.

Es ist ein Werk mit ausgesprochen großen Herausforderungen für den Musiker. Das Wunderbare an der Fassung für die Orgel ist, dass jede Variation mit einer anderen Klangfarbe erklingt.

Durch die Vorzüge der Beleuchtungsanlage der Gelderner Pfarrkirche wird jede Variation in einem anderen Licht erscheinen. So verspricht das Konzert zu einem abwechslungsreichen Erlebnis zu werden. Außerdem werden zwei große Monitore den Blick auf den Spieltisch ermöglichen

Karten für zehn Euro (Schüler fünf Euro) gibt es beim Förderkreis Geistliche Konzerte, Telefon 02831 1324709, Bücher Keuck und Bücherkoffer in Geldern und an der Abendkasse. Es gilt die 2G-Regel. Einlass ist ab 18.30 Uhr.

(RP)
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