Geldern Glockengasse: XXL-Leerstand bald weg

Geldern · Gelderner Unternehmer richtet Showroom im ehemaligen Modegeschäft Verheyden ein. Eine Deutschlandpremiere. Gezeigt werden fahrbare Untersätze für ansonsten nicht so mobile Menschen. Am Samstag ist die Eröffnung.

 Fabian Kessels und einige seiner Mobilitätslösungen.

Fabian Kessels und einige seiner Mobilitätslösungen.

Foto: Seybert

In der Gelderner Glockengasse tut sich was. Zumindest die bunte Fassadenbeklebung macht deutlich, dass ein Leerstand bald beendet sein wird. In die Heilig-Geist-Gasse 5, ganz früher Modehaus Verheyden, zieht ein Showroom des Unternehmens Huka ein. Damit ist Geldern sogar Stätte einer Deutschlandpremiere. Denn es ist der erste Schauraum des niederländischen Unternehmens in Deutschland.

Gezeigt werden in dem Ladenlokal fahrbare Untersätze, die ihren Besitzern ein Stück Mobilität und Unabhängigkeit zurückgeben sollen. "Es ist ein Riesenmarkt", ist Fabian Kessels überzeugt. Das Geschäft in der Heilig-Geist-Gasse ist unabhängig vom Sanitätshaus Kessels und läuft über die eigene Firma Fabian Kessels Mobility Solutions. Um Lösungen, den Alltag beweglicher zu gestalten, geht es bei den Fahrzeugen des Unternehmens Huka, mit denen Fabian Kessels einen Exklusivvertrieb vereinbart hat und der in Geldern startet. "Die Produkte sind genial, aber warum sehe ich sie nicht in Deutschland?", war die Auftaktfrage, die zur Zusammenarbeit mit dem niederländischem Unternehmen führte. Zum Angebot von Huka gehören Rollstuhl-Fahrrad-Kombinationen, aber auch ein Elektro-Scooter, der mit Rollstuhl genutzt werden kann. Neben den klassischen Tandems hat Huka auch Paralleltandems im Vertrieb, bei dem die Fahrer nebeneinander sitzen können - statt hintereinander. "Es gibt auch Tandems, bei denen von hinten gelenkt werden kann und man die vordere Person im Blick hat", erklärt Kessels ein anderes Modell.

Kunden dieser Mobile sind Menschen mit Handicap, ältere Menschen, aber auch junge Familien. Leider zahle die Krankenkassen in den seltensten Fällen etwas dazu, erklärt der Gelderner Unternehmer. Und weil ein hochwertiges Rollstuhlfahrrad 7000 bis 7500 Euro koste, gebe es die Möglichkeit der Finanzierung. Die Resonanz auf diese Neuerung ließ nicht lange auf sich warten. Bereits vor der offiziellen Eröffnung Ende August sei die Nachfrage schon groß, berichtet Kessels von Kundeninteresse.

Zur Eröffnung am Samstag, 27. August, sowie am ersten Samstag im September wird auch Sabine Niese kommen. Sie hat sich mit einem Rollstuhlfahrrad der Firma Huka auf den Jakobsweg gemacht.

(RP)
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