Einzelne Häuser vergessen? Glasfaser in Kerken: Trotz Verträgen nicht alle angeschlossen

Nieukerk · Alles schien in Kerken klar für das schnelle Internet: Es gab genug Nachfrage, die Deutsche Glasfaser begann mit dem Ausbau und sogar größere Baustellenpannen blieben aus. Doch für einige Bürger scheint — sogar mitten im Ortskern von Nieukerk — der Traum von rasanten Downloads in weite Ferne gerückt trotz Vertrags mit der Deutschen Glasfaser.

 Auch in der Kirchstraße in Nieukerk fehlen vereinbarte Glasfaser-Anschlüsse noch.

Auch in der Kirchstraße in Nieukerk fehlen vereinbarte Glasfaser-Anschlüsse noch.

Foto: Dirk Möwius

Die Glasfaser-Unternehmensgruppe hat einigen Kunden mitgeteilt, dass ihre Häuser nicht an das neue Glasfasernetz angeschlossen werden. Grund sei eine fehlende Ausbaugenehmigung der Gemeinde Kerken für einzelne Wege. Konkret geht es um einige Häuser, die von der Deutschen Glasfaser bisher nicht angeschlossen worden sind, obwohl der Ausbau der umliegenden Straßen und Häuser bereits abgeschlossen wurde. Diese Haushalte liegen vor allem in Winternam zwischen Schoelen und van der Pütten, rund um den Dionysiusplatz, an der Kirchstraße und vereinzelt an der Eyller Straße.

Die Deutsche Glasfaser hat die entsprechenden Verträge einseitig widerrufen. Bei den Kunden kam diese Mitteilung zunächst missverständlich an, denn ihnen wurde eine „Widerruf Bestätigung“ ohne Angabe von Gründen zugesandt, obwohl die betroffenen Haushalte weder widerrufen noch gekündigt hatten. Erst nach mehrmaliger Nachfrage antwortete die Deutsche Glasfaser und verwies auf ein Standard-Schreiben. Die Kunden blieben ratlos und wollten mehr wissen. „Schon seit dem Sommer haben wir zahlreiche Telefonate geführt, mit dem Baubüro in Nieukerk gesprochen, Briefe und E-Mails geschrieben. Doch wir erhielten keine Antwort oder wurden immer wieder auf später vertröstet“, erinnert sich Niklas Huth, einer der Betroffenen. Am Wochenende gab es endlich eine Auskunft. In einer E-Mail wird als Grund die fehlende Ausbaugenehmigung für einzelne Wege der Gemeinde Kerken angegeben. Bürgermeister Dirk Möcking reagierte am Montag empört, dass die Deutsche Glasfaser offensichtlich der Gemeinde Kerken den Schwarzen Peter zuschieben will. „Alle beantragten Ausbauten sind auch genehmigt worden“, sagt der Verwaltungschef. In Winternam gehe es um eine Kreisstraße, doch auch dort sei der Ausbau mittlerweile genehmigt. Er erwarte und gehe davon aus, dass auch die letzten Lücken geschlossen werden. Nur zum Kirchplatz selbst könne er nichts sagen, dort sei die katholische Kirchengemeinde Grundstückseigentümer.

Von der Deutschen Glasfaser gab es am Montag auf Anfrage unserer Redaktion noch keine Stellungnahme zu dem Thema.

Auch die betroffenen Anwohner hoffen noch: „Hier kann es sich doch nur um ein Versehen handeln“, so Niklas Huth. Er erwartet, dass sich die Deutsche Glasfaser an die geschlossenen Verträge und Zusagen hält und eine Lösung findet

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