Gelderland Gesamtschule: Gewerkschafter wirft Politikern Täuschung vor

Gelderland · Der Gewerkschafter Walter Seefluth wirft den Lokalpolitikern in Straelen und Wachtendonk vor, die Menschen in der Diskussion um die Gelderner Gesamtschule "hinters Licht geführt" zu haben. Seit Jahren gebe es zu wenige Anmeldungen an der Sekundarschule Straelen-Wachtendonk.

"Dies der neuen Gesamtschule zuzurechnen, lenkt nur vom eigenen Fehlverhalten ab", so Seefluth. "Das Problem wurde seit 2014 vor sich hergeschoben und hängt jetzt nicht mit der Gründung der Gesamtschule zusammen."

Immerhin wollen viele Straelener und einzelne Wachtendonker Kinder zum kommenden Schuljahr auch an andere Gelderner Schulen ausweichen: fünf zur Realschule An der Fleuth, zehn zur Liebfrauen-Realschule, eins zum Lise-Meitner-Gymnasium. "Insgesamt 26 Kinder, wovon nur zehn zur Gesamtschule gehen", so Seefluth. Der Grund für diese Abwanderung sei also kaum nur in der Gesamtschule zu sehen.

Er verweist auch auf Ausführungen der Bezirksregierung. Demnach gab es in der Sekundarschule Unterrichtsausfälle, weil zu viele Klassen mit zu wenigen Schülern gebildet wurden, wofür es am Ende nicht genug Lehrer gab. Für eine gute Klassenstärke reichten die Schülerzahlen also schon bisher nicht aus.

Walter Seefluth ist in den Kreis-Vorständen der Gewerkschaft "Erziehung und Wissenschaft" und des Deutschen Gewerkschaftsbundes.

Straelen und Wachtendonk sind, wie berichtet, gegen die Gründung einer Gesamtschule in Geldern mit sechs Eingangsklassen, weil sie um ihre Sekundarschule fürchten. Es sollen nur fünf Klassen gebildet werden dürfen, und das heißt, dass die Schule Kinder ablehnen muss.

Die "Elterninitiative Gesamtschule Geldern", in der sich nach eigenen Angaben inzwischen Bürger aus Kerken, Rheurdt, Straelen und Wachtendonk formiert haben, hat unterdessen die CDU-Landtagsabgeordnete Margret Vosseler kontaktiert. Sie habe sich rasch zurückgemeldet und zugesagt, Gespräche mit den Bürgermeistern in Geldern und Straelen zu führen. Ebenso versuche man, Kontakte zu den zuständigen Stellen bei der Bezirksregierung zu knüpfen. Vertreter der Initiative kündigen an, sich gegen eine Ablehnung ihrer Kinder auf jeden Fall zu wehren.

(szf)
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