Feier mit Symbolkraft Gesamtschule Geldern ist eingeweiht

Geldern · Kinder formierten sich zu den allerersten Klassen der neuen Schule und ließen Tauben fliegen. Eltern waren gerührt und froh. Beherrschendes Thema der Reden und Grußworte war der steinige Weg bis zu Gründung der Einrichtung.

 Zur Einweihung gehörte auch ein Gottesdienst. Pfarrer Arndt Thielen fordert hier zum Mitsingen auf.

Zur Einweihung gehörte auch ein Gottesdienst. Pfarrer Arndt Thielen fordert hier zum Mitsingen auf.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Eines nach dem anderen, Name für Name, wurden die Fünftklässler des allerersten Jahrgangs der Gesamtschule Geldern auf dem  Hof des nun entstandenen Schulzentrums aufgerufen. Durch den zögerlich einsetzenden, warmen Sommerregen, der die Gründungszeremonie begleitete, lief jedes Kind zu seinem neuen Klassenlehrer. Und dann ging es in den Gruppen auf die Wiese, wo alle zusammen als Symbol für den gemeinsamen Aufbruch und viele Hoffnungen und Wünsche Tauben fliegen ließen.

In den Reden und Grußworten zur Gründungsfeier der Gesamtschule Geldern ging es neben vielen guten Wünschen für die Zukunft immer wieder um eines: um den schwierigen Weg, der bis zu diesem Augenblick zu beschreiten war. Bürgermeister Sven Kaiser richtete Dank an die Kinder: „Dafür, dass ihr euch gemeinsam mit euren Eltern für diese Schule entschieden habt.“ Und an die Eltern dafür, dass sie sich dafür eingesetzt haben, dass es nun  tatsächlich sechs fünfte Klassen gibt.

Wie berichtet war die Bezirksregierung Düsseldorf lange der Auffassung gewesen, dass die Schule nur mit fünf Eingangsklassen beginnen dürfe. Das hätte bedeutet, dass etwa 20 Kinder keinen Platz bekommen hätten. Vertreter der Eltern wehrten sich heftig und bis hin zum Schulministerium dagegen, auch die Stadt Geldern wollte die so genannte „Sechszügigkeit“. Erst, als es schon auf die Sommerferien zuging, kam schließlich die Genehmigung.

„Wie erfreulich, dass dieses Projekt nun gelungen ist“, sagte die Vertreterin der Bezirksregierung, Anja Bentele-Brückner, in ihrem Grußwort. „Das war kein leichter Weg – für Sie alle gemeinsam.“ Sie beglückwünschte die Schulgemeinschaft: „Zu Ihrem Durchhaltevermögen, zu Ihrem Zusammenhalten, zu Ihrer Zielstrebigkeit. Offenbar haben Sie alle gemeinsam dasselbe Ziel verfolgt: Es sollte hier in Geldern für alle Kinder, die es wünschen, einen Platz an der Gesamtschule geben.“

Der Vorsitzende des Fördervereins, Bernd Hünnekes, sprach davon, wie gut die Zusammenarbeit mit dem Kollegium funktioniere. „Ich glaube, da wartet eine ganze Menge positive Energie auf unsere Kinder“, sagte er und blickte voraus: Er freue sich darauf, „dass wir alle zusammen daran mitarbeiten können, dass unsere Erwartungshaltung an diese Schule auch erfüllt werden kann“.

Zwischen den Ansprachen gab es bei der Einweihung einige Einlagen mit Symbolkraft. Das Kollegium sang zur Melodie von „Über den Wolken“ ein für die Schule umgetextetes Lied: „Eine Schule für jeden“. Eine Lehrerin präsentierte eine Zeitkapsel, die Zettel mit Wünschen enthielt, die die Kinder bei einem Kennenlern-Tag aufgeschrieben hatten. Die Metalldose soll in der nächsten Zeit auf dem Schulgelände an der Königsberger Straße vergraben werden, das sich die Gesamtschule nun, ebenso wie die Gebäude, mit der Realschule an der Fleuth teilt. In direkter Nachbarschaft liegt die Sekundarschule Niederrhein, die keine Schüler mehr annimmt und auslaufen wird.

Schließlich überreichte die designierte Rektorin Tanja Rathmer-Naundorf Blumen an die offiziellen Gäste, „stellvertretend für alle, die uns in diesem Prozess unterstützt haben“, wie sie sagte:  „Wir hätten eigentlich Tausende Blumensträuße verteilen können.“

Später, nach dem formellen Teil, hatte sie begeistertes Lob für die Leistungen der Stadt Geldern übrig. In der Verwaltung sei man in der Zeit der Vorbereitungen enorm engagiert und immer ansprechbar für sie und ihre Mitstreiter gewesen, so Tanja Rathmer-Naundorf. „Das war ganz fantastisch für uns“, bekräftigte sie eindringlich, „es war wirklich toll.“

 Glücklich am Gründungstag: Die kommissarische Schulleiterin Tanja Rathmer-Naundorf (l.) und ihre Stellvertreterin Birgit Hartmann.

Glücklich am Gründungstag: Die kommissarische Schulleiterin Tanja Rathmer-Naundorf (l.) und ihre Stellvertreterin Birgit Hartmann.

Foto: Sina Zehrfeld

Sie bringt „ihre“ neue Schule als kommissarische Leiterin an den Start. Sie muss, ebenso wie ihre vorgesehene Stellvertreterin Birgit Hartmann, durch die Schulkonferenz im Herbst im Amt bestätigt werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort