Gelderland Gemeinsam im Gemüsegarten

Gelderland · Es gibt kaum etwas Spannenderes für Kinder, als Gurken, Radieschen und Co. im eigenen Garten wachsen zu sehen. Diese Erfahrung hat zumindest Familie Holthausen aus Geldern gemacht.

Bunt, schnell wachsend und lecker — das sind die drei Attribute, die Gemüse erfüllen muss, damit Kinder es gerne essen. Und es gerne anbauen. Das weiß Anja Holthausen aus Erfahrung. Einen 80 Quadratmeter großen Gemüsegarten hat die zweifache Mutter gemeinsam mit Ehemann Thomas angelegt. Und die Töchter — Vivian (5) und Antonya (2 Jahre sieben Monate) — packen so gut mit an, wie sie können. Mutter Anja: "Gurken zum Beispiel isst Vivian viel lieber, wenn sie weiß, dass sie aus dem eigenen Garten kommen und sie beim Ernten geholfen hat."

Deshalb empfiehlt Holthausen, zumindest bei kleinen Kindern keine exotischen Gemüsesorten, wie Auberginen, zu pflanzen. Und alles was bunt ist und sofort vom Feld weg gegessen werden kann, wie etwa Tomaten und Radieschen, eignet sich für den Kinder-Gemüsegarten. "Unsere Große soll jetzt auch ein eigenes Pflanzbeet bekommen — und sich selbst drum kümmern. Dann sieht sie ganz genau, was passiert, wenn sie gießt — oder wenn sie nicht gießt", sagt Anja Holthausen schmunzelnd.

Ernten und gemeinsam essen

Die Ernte macht den Knirpsen natürlich am meisten Spaß. Erst vor Kurzem haben die Mädchen mit ihren Vater zusammen Kartoffeln geerntet und sie von den Spitzen der Hacke gesammelt, mit denen Thomas Holthausen die Erdäpfel aufgespießt hatte. "Kartoffeln und Schnittlauch", verkündet Vivian dann auch stolz, was sie von dem Selbstgeernteten am liebsten isst. Gerade die Kartoffelpflanzen beeindrucken die Mädchen, denn die sind im eigenen Garten gerade sehr groß. "Da ist es wirklich spannend für die Kinder zu sehen, was da unten dann dranhängt", sagt Anja Holthausen.

Sehen, fühlen, schmecken, riechen — bei einem Gemüsegarten werden alle Sinne angesprochen. "So lernen die Kinder die Natur kennen und sehen, wie sich eine Pflanze vom Samen bis zur Reife entwickelt", sagt Hildegard Beauvy, Ex-Lehrerin der Adelheid-Schule und Gelderner Garten-Expertin. "Wichtig ist vor allem, dass die Eltern den Garten gemeinsam mit den Kindern anlegen und dann eben auch jeden Tag sagen ,Komm, wir gucken mal nach'", empfiehlt Beauvy. Auch eine eigene Gärtnerausrüstung, etwa Schippe und Schürze seien wichtig für das Kind. Das klappt bei Familie Holthausen gut. Im Sommer kommt Vivian in die Schule. Dann wird sie für das Gemüsebeet auch kleine Schildchen beschriften.

Senden Sie Ihre Gartenbilder per E-Mail an: noerdlicher.niederrhein@rp-online.de. Die Bilder werden dann unter www.rp-online.de/geldern veröffentlicht.

(RP)
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