„Buskalation“ sorgt für Aufsehen in Geldern Livemusik nach Fahrplan

Geldern · Ein knallroter Doppeldeckerbus fuhr am Samstag mit drei Bands durch die Gelderner Innenststadt, um Konzerte unter freiem Himmel zu spielen – und um zu demonstrieren, wie Geldernsein in Zeiten von Corona funktioniert.

 Die erste Runde der „Buskalation“ bestritt das Duo Chamäleon aus Moers. Erster Halt: der Marktplatz in Geldern.   RP-Foto: Evers

Die erste Runde der „Buskalation“ bestritt das Duo Chamäleon aus Moers. Erster Halt: der Marktplatz in Geldern. RP-Foto: Evers

Foto: Evers, Gottfried (eve)

„Buskalation“ – sowohl die Wortkreation als auch das Konzept dahinter ließ bereits im Vorfeld aufhorchen: ein knallroter Doppeldeckerbus fährt mit Bands an Bord feste Haltestellen in der Stadt an, wo kleine Open-Air-Konzerte gespielt werden. Drei Runden, drei Bands, sechs Haltestellen. Und damit scheinen die Organisatoren vom Geldernsein-Festival   vergangenen Samstag voll den Geschmack der Gelderner getroffen zu haben.

Die erste Runde auf der ungewöhnlichen Bühne machte das Duo  Chamäleon aus Moers. Mitten auf dem Markt geparkt, spielten sie vom Oberdeck des Busses Stücke aus ihrem Album „Chamäleonicious“ und sorgten damit für die passende Unterhaltung bei den Gästen von „Carpe diem“, „Marktschänke“ und Co. Aber auch bei vielen Passanten, die zufällig am Markt waren, kamen die Musiker gut an. Nicht wenige Zuhörer zogen anschließend auch mit zum zweiten Stopp, den der Bus am „Schwarzen Pferd“ einlegte. Auch hier überzeugten Chamäleon und lieferten ein Gute-Laune-Set ab.

Nach ihrem Auftritt waren sich die Moerser einig: Die Bühne auf dem Oberdeck des Busses sei definitiv etwas Besonderes. „Auf einem Bus haben wir jedenfalls noch nicht gespielt“, so Sänger Christopher Schmidt. „Und es ist auch echt der coolste Platz“, fügte Bandkollege Hans Lietz hinzu.

Für den Bandwechsel zwischen den drei Runden pausierte der auffällige Bus jeweils an der Musikschule „plug & play“ am Südwall. Hier sorgte Marcel Grothues mit seinem Team für die tontechnische Ausrüstung des Busses und den Soundcheck der Bands. Die Besonderheit der Bühne sah er ganz entspannt: „Tontechnisch ist das Ganze ja nichts anderes als eine normale kleine Bühne. Allerdings müssen wir und auch die Bands natürlich an jeder Location von Neuem schauen, wie das mit dem Ton klappt.“

Und es klappte gut, wie die nächste Runde „Buskalation“ beweisen sollte. Mit kleiner Verspätung traf der Doppeldeckerbus gegen 19 Uhr vor „Malo’s Bistro“ ein, wo Andreas Klassen alias HEEN aus Köln loslegte. Mit einer geballten Ladung Soul brachte HEEN sein Publikum gut in Stimmung, bevor es weiter zum nächsten Halt im Fahrplan ging.

Denn am „Schwarzbrenner“ wurde der außergewöhnliche London-Bus mit seinen musikalischen Passagieren bereits von zahlreichen Musikfreunden gespannt erwartet. Und auch diesen Stopp nutzte HEEN, um dem neuen Publikum die Vielfältigkeit seiner Songs zu präsentieren.

Pünktlich zur Dämmerung machten sich die Scruffyheads zum „Buskalations“-Finale auf. Ausgestattet mit vier Bläsern, Bass, Gitarre und Schlagzeug ließen es sich die Kölner nicht nehmen, bereits auf der Fahrt zum nächsten Stopp die Innenstadt vom Oberdeck aus mit A-capella-Einlagen zu bespielen. An der Heilig-Geist-Gasse angekommen, gab es dann sowohl auf als auch vor dem Bus kein Halten mehr: Der energiegeladene Mix aus Ska, Reggae und Swing verwandelte die Einfahrt zur Glockengasse in eine große Tanzfläche. Die verlagerte sich gemeinsam mit der Bühne gegen 22 Uhr zum finalen Stopp am Schwarzbrenner. Dort war mittlerweile jeder Sitzplatz besetzt und auch um den Außenbereich der Gaststätte herum wartete ein gut gelauntes Publikum, um gemeinsam mit den Scruffyheads zu ihren Hits wie „Popolski“ oder „Coming Home“ ein gelungenes Live-Erlebnis zu betanzen.                        „Die Buskalation war eine runde Sache.  Uns hat es genauso viel Spaß gemacht wie dem Publikum“, bekundete Roger Bruns vom Geldernsein-Team und bedankt sich bei allen Beteiligten für den Abend.

Auch die Gelderner genossen sichtlich die lang ersehnte Gelegenheit, draußen gemeinsam mit Freunden und Bekannten Livemusik erleben zu können. Sozusagen „ein Hauch von Straßenparty“, wie Facebook-User Wolfgang Treffner die Veranstaltung online kommentierte.

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