Schulpolitik in Geldern SPD: Die Schulen zukunftssicher machen

Geldern · Fraktionsvorsitzender van Bebber betont, man sei sich bewusst gewesen, mit der Entscheidung die Hoffnungen von Eltern und Schülern zu enttäuschen. Es gehe auch um künftige Schülergenerationen.

 SPD Fraktionsvorsitzender Andreas van Bebber

SPD Fraktionsvorsitzender Andreas van Bebber

Foto: moew

Für viel Aufregung sorgt die Entscheidung im Gelderner Stadtrat, keine Überhangklasse für das Lise-Meitner-Gymnasium zu ermöglichen. Neun Kinder können nun nicht zu ihrer Wunsch-Schule wechseln, drei von ihnen kommen als auswärtige Schüler vermutlich gar nicht in Geldern unter, sechs werden wohl stattdessen das Friedrich-Spee-Gymnasium besuchen. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Andreas van Bebber, dessen Fraktion sich gemeinsam mit den Grünen für die Ablehnung des von Bürgermeister Sven Kaiser vorgeschlagenen Wegs stark gemacht hatte, erläutert noch einmal die Beweggründe der Sozialdemokraten.

Dass Gelderner Kinder unter dieser Entscheidung leiden müssen, sei der SPD klar gewesen. „Wir sind uns bewusst, dass durch das Abstimmungsergebnis im Rat die Hoffnungen von einzelnen Eltern und vor allem Schüler, auf ihre Wunschschule gehen zu können, enttäuscht wurden. Dies tut uns leid. Jedoch sehen wir uns in der Verantwortung, für alle Eltern und Schüler zukunftssichere Schulen und Planungssicherheit zu gewährleisten – auch über das nächste Schuljahr hinaus“, so van Bebber. In den kommenden Jahren würden in Geldern rund 100 Millionen Euro Steuergelder für Modernisierung, Erweiterung und Neubau von Schulen investiert. Das sei ein richtiger und notwendiger Schritt. Die Grundlage dafür sei der 2017 beschlossene Schulentwicklungsplan, der einstimmig im Gelderner Stadtrat verabschiedet wurde. „Der Schulentwicklungsplan, der die Neugründung der Gesamtschule Geldern vorsah, legte dabei fest, dass zur Existenzsicherung der neugegründeten Schule eine Sechs-Zügigkeit erforderlich ist. Daraus folgt, dass beide Gymnasien mit jeweils drei Zügen geführt werden müssen. Auch für die Raum- und Kostenplanung der Stadt Geldern ist es deshalb notwendig, an Beschlüssen über die Zügigkeit festzuhalten, da die finanziellen Ausgaben den städtischen Haushalt für die nächsten Jahrzehnte belasten werden. Das haben im letzten Jahr auch die CDU und die Verwaltung noch so gesehen“, erklärt Andreas van Bebber. Die Schulentwicklungsplanung müsse sowohl das gegenwärtige als auch das zukünftige Schulangebot berücksichtigen. „Deshalb darf nicht nur dem Elternwillen der jetzt kommenden Fünftklässler für die Gymnasien entsprochen werden, sondern es ist erforderlich, die Schulstadt Geldern auch für künftige Schülergenerationen und alle Schulen planungssicher aufzustellen“, sagt der SPD-Fraktionschef.

 Doris Keuck ist Vorsitzende des Schulausschusses.

Doris Keuck ist Vorsitzende des Schulausschusses.

Foto: van Offern, Markus (mvo)

Zu unserer Berichterstattung aus der Sitzung erklärt van Bebber: „Die Inhalte, mit denen Bürgermeister Sven Kaiser die Vorsitzende des Schulausschusses, Doris Keuck, am Vormittag der Ratssitzung zum Gespräch bat, waren andere als die in der Rheinischen Post geschilderten. Zum Gegenstand des Gespräches machte er jedenfalls nicht, die SPD-Fraktion zu einer Zustimmung zur Bildung einer Überhangklasse am Lise-Meitner-Gymnasium zu bewegen.“ Das kann die Redaktion bestätigen. Die Formulierung „warb um“ stammt aus unserer Feder und ist kein wörtliches Zitat.

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