Geldern Gelderns Karnevalszug in der Zukunft: Wirte werden mithelfen

Geldern · Es waren turbulente drei Wochen für die Karnevalisten des Kinder-Karneval-Geldern. Bis Ende Juni war noch völlig unklar, ob es überhaupt einen Zug in 2018 geben wird. Denn Jahr für Jahr wurden die Spenden weniger, mit denen der gesamte Aufwand gestemmt wurde.

 Gemeinsam für den Karneval: Gelderner Wirte tauschten sich mit den Aktiven des KKG aus.

Gemeinsam für den Karneval: Gelderner Wirte tauschten sich mit den Aktiven des KKG aus.

Foto: Kellerbach

Doch nach diesem Moment der Ungewissheit kam die Erlösung, als nämlich die Bevölkerung durch einen Artikel in der Rheinischen Post von dem Problem erfuhr. Dank großzügiger Spenden von Philipp-Petja Kramer und anderen Gelderner Bürgern wurde der Karnevalszug 2018 innerhalb kürzester Zeit gerettet.

Aber nach den kritischen Worten von Fee Christiana Plaumann, der Vorsitzenden des KKG, gab es auch einige Kritik. Denn nachdem sie angeprangert hatte, dass in den letzten Jahren die Spenden-Beteiligung der Gastronomie von 40 auf 19 Prozent gesunken ist, empfanden dies einige Personen als rufschädigend. Ihren Unmut taten sie in den sozialen Netzwerken und mit einem Leserbrief an die Rheinische Post kund. Plaumann hat für diese Leute ein Angebot: "Mit denen, die unseren Aufruf missverstanden haben, würden wir gerne in den Dialog treten. Denn auch jenseits der Treffen, die wir abhalten, sind wir ja immer per E-Mail, info@kkgeldern.de, erreichbar und melden uns umgehend zurück."

Ein solcher Dialog fand jetzt im Lokal "Zur Brille" statt. Interessanterweise waren die Brief- und Online-Kritiker nicht vor Ort, dafür aber Egbert Groterhorst, der Geschäftsführer der "Lindenstube", Bernd Düngelhoef von der "Brille" sowie Jürgen "Männlein" Giesen, der Inhaber der Gaststätte "Schwarzes Pferd". Man setzte sich zusammen und beriet, wie man auch für die kommenden Züge die Finanzierung sichern könnte.

Schnell kam die Idee zustande, dass die Wirte Ende September erstmals gemeinsam mit den KKG-Mitgliedern durch die Innenstadt gehen werden, um so das Gespräch mit der Gastronomie zu suchen und Spenden zu sammeln. "Sollten sich weitere Wirte an der Aktion beteiligen wollen, können sie gerne auch noch melden", so Plaumann.

Während des Abends stattete kurz Rolf Pennings, der stellvertretende Bürgermeister von Geldern, dem Treffen einen Besuch ab. Er überreichte privat eine Spende an den KKG: "Ich wollte unbedingt meine Unterstützung bekunden. Als ich gehört habe, dass es eng wird mit dem Zug, war mein einziger Gedanke: Jetzt bist du gefragt. Denn ich bin mal auf den Wagen mitgefahren, und wenn man so von oben die ganzen Eltern und die Kinder sieht, das ist schon etwas Tolles. Das muss unbedingt erhalten bleiben."

Im Verlauf des Abends wurden weitere Ideen gesammelt, wie man generell die Bevölkerung noch mehr involvieren könnte in Planung und Gestaltung der tollen Tage in Geldern. Ob nun mit einem Workshop fürs Wagenbauen oder einer Karnevals-Abo-Beteiligung, damit die Anwohner sich jährlich direkt mit jeweils ein paar Euro beteiligen können, bevor es wieder finanzielle Probleme gibt.

Abschließend meinte dazu Fee Christiana Plauman: "Durch die wunderbar großzügigen Spenden und Hilfen der Bevölkerung haben wir nun erstmals die Möglichkeit, eine sicher angelegte Basis für die weiteren Jahre zu schaffen. Dafür möchte ich mich noch einmal aus vollem Herzen bedanken. Wir schaffen das, wenn wir alle an einem Strang ziehen."

(cnk)
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