Geldern Gelderner Wälle im Fokus der Planer
Geldern · Die Innenstadt wird für die Zukunft fit gemacht. Das Integrierte Handlungskonzept, von der Verwaltung 2011 in Auftrag gegeben, soll's möglich machen. Den Straßen kommt dabei eine wichtige Rolle zu – wie dem West- und Ostwall.
Die Innenstadt wird für die Zukunft fit gemacht. Das Integrierte Handlungskonzept, von der Verwaltung 2011 in Auftrag gegeben, soll's möglich machen. Den Straßen kommt dabei eine wichtige Rolle zu — wie dem West- und Ostwall.
Gut 2,5 Millionen Euro für den Ostwall. Fast 820.000 Euro für den Westwall. Die Gesamtkosten, die die angedachte Umgestaltung der beiden Wälle in Geldern kosten könnte, sind nicht gerade von Pappe. Auch wenn sie durch eine Co-Finanzierung aus den Fördertöpfen des Landes noch deutlich erträglicher ausfallen sollen. 1,64 Millionen Euro verblieben im Rahmen des "Integrierten Handlungskonzeptes" (die RP berichtete) günstigstenfalls als städtischer Eigenanteil. Der "Rest" käme aus Düsseldorf. Dort ist ein solches Konzept, das das Büro Junker + Kruse (Dortmund) im Auftrag von Stadt und Politik erstellt hat, Voraussetzung für eine Landesförderung.
Neben Maßnahmen wie Beleuchtung, zeitgemäßem Mobiliar, der Umgestaltung weiterer Straßen wie beispielsweise der Fußgängerzone oder dem künftigem Umgang mit dem historischen Erbe der Stadt kommt dem Ost- und Westwall schon eine besondere Rolle zu. Schließlich weist der Westwall viele der schönsten alten, erhaltenen Fassaden in der Herzogstadt auf, die derzeit durch das massive Parken und kaputte Bürgersteige fast untergehen. Und der Ostwall ist aufgrund seiner recht tristen Anmutung und seiner Breite prädestiniert für eine Umgestaltung. Zumal dort mit dem Umzug des Berufskolleg in den Nierspark bald eine weitere riesige Fläche frei wird, die unbedingt in die Überlegungen einbezogen werden muss.
"Wir wissen natürlich, welchen Stellenwert die Gelderner Kirmes in der Stadt genießt", erklärt Andreas Mayer von Junker + Kruse auf RP-Anfrage. Denn natürlich müssen viele Flächen für das XXL-Pfingstfest freigehalten werden. "Doch wer eine ansprechendere Optik auf dem Ostwall möchte, muss auch mal einen kleineren Kompromiss eingehen", sagt der Stadtplaner aus Dortmund weiter. Was er meint: Für eine neue Planung könnte das eine oder andere Fahrgeschäft schon mal wegfallen. Weil der Platz nicht mehr ganz so üppig vorhanden wäre.
Denn den Planern schwebt ein gewisser Allee-Charakter für den Ostwall vor. "Baumreihen würden sich aufgrund der Straßenbreite sehr gut machen", glaubt Mayer. Fast schon unabdingbare Voraussetzung für eine Aufwertung der vielbefahrenen Straße scheint dabei ihre Umwidmung zu sein. Die Planer wünschen sich, dass die B58 künftig nicht mehr mitten durch Geldern führt, sondern an der Stadt vorbei. Was zu weniger Verkehr, weniger Straßenraum (Spuren) und zusätzlichen Gestaltungsmöglichkeiten führt. Neben einer durchgängigen Begrünung wäre auch ein Wasserlauf denkbar. Zusätzliche Überquerungshilfen wären ebenfalls vorgesehen.
Ebenso wie am Ostwall sind auch die Überlegungen am Westwall vorerst nicht mehr als ein Planspiel. Eine Ideensammlung von Städteplanern allerdings, die auch auf den Anregungen der Bürger, die sich in Workshops beteiligen konnten, basieren. Für die Straße zwischen Harttor und Kaufland ist vor allem eine Neuordnung des Parkraums vorgesehen. Weniger Stellflächen scheinen ein probates Mittel gegen den Eindruck einer überfüllten Straße zu sein.
Ähnlich wie am Ostwall müssten Bürgersteige und Radwege in neuer, wertiger Optik erstrahlen. Und auch die unbefestigte Fläche neben der Realschul-Mensa könnte eine entsprechende Aufwertung (Befestigung) sicher gut vertragen.
